Microsoft-Verkäufer dürfen Preise drücken – sofern es gegen Linux geht

16. Mai 2003

     

Die Microsoft Verkaufsmannschaft soll offenbar um jeden Preis Linux-Angebote unterbieten. Software darf verbilligt verkauft werden, wenn der Kunde zum Ausdruck bringt, dass er über den Einsatz von Linux nachdenkt. Dies wurde bekannt, da der US-Zeitung 'International Herald Tribune' Microsoft-interne E-Mails zugespielt wurden.

In einer E-Mail , die Orlando Ayala, damals leitender Sales Executive bei Microsoft, letzten Sommer verschickte, heisst es offenbar: "Ihr dürft unter keinen Umständen gegen Linux verlieren." Besonders öffentliche Verwaltungen und grosse Institutionen sollten auf jeden Fall bei der Stange gehalten werden.


Laut Informationen der Zeitung gibt es für die Sonderrabatte sogar einen spezieller Fond, der die Verluste durch die Rabatte ausgleichen soll. In diesem Topf sollen für das Geschäftsjahr 2003 (endet im Juni) rund 180 Millionen Dollar stecken. 140 Mio. davon sollen für Rabatte auf Consulting-Services für Server-Software geplant sein, einen Bereich, in dem die Konkurrenz Microsoft besonders zu schaffen macht.

Der Chairman of Microsoft Operations EMEA, Jean-Philippe Courtois, verteidigte den Fond damit, dieser sei Teil einer Strategie, um "relevant" und "konkurrenzfähig" im Markt für grosse öffentliche Verwaltungs- und Education-Abschlüsse zu sein. Die Konkurrenz verwende ähnliche Taktiken und Linux sei nun einmal offensichtlich ein sehr wichtiger Wettbewerber. Sun Microsoft beispielsweise verschenke seine Software hauptsächlich an öffentliche Verwaltungen und Schulen, so Courtois. (ava)




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