Und hier noch unsere Freitagabend-Nachricht:
Erinnern Sie sich an WordPerfect? Genau: Das ist jene Bürosoftware, die in grauer Vorzeit als eine der besten galt und weit verbreitet war. Unterdessen spielt WordPerfect keine Rolle mehr und
Corel, wo die Suite zum Schluss landete, wurde für läppische 100 Millionen Dollar an die Risikokapitalfirma Vector Capital verkauft.
Damit sind nun aber eine Reihe von Kleinaktionären von Corel gar nicht einverstanden. Sie glauben, dass Corel mehr Wert sei, als die angebotenen hundert "Kisten". Auf einer Protest-Site (siehe Link unten) wird interessant argumentiert. Corel habe fast 100 Mio. Dollar "inneren Wert", so die Protestierenden.
Ausserdem habe WordPerfect einen unbekannt hohen, versteckten Wert. Die Argumentation der Verkaufsgegner ist stringent. Sie erinnern an den Verkauf von StarOffice an Sun für 60 Mio. Dollar und sagen, dass WordPerfect im Markt eine echte Chance gegen
Microsoft hätte, wenn der Source-Code offengelegt würde und eine mächtige Firma hinter dem Vertrieb stecken würde.
Tatsächlich zeigt der relative Erfolg von Suns OpenOffice (ehemals StarOffice), dass sich der Markt für Bürosoftware nach den Jahren des Microsoft'schen Defakto-Monopols wieder öffnen könnte. Gut möglich, dass man bei Vector Capital genau diese Überlegungen auch angestellt hat. (hc)