COS nochmals mit Quartalsverlust

31. Oktober 2003

     

Der Juli und August dieses Jahres waren wirklich keine guten Monate für die IT-Industrie. Dies spürte auch die COS-Gruppe, die im dritten Quartal (1.7. bis 30.9.) nochmals einen Verlust einfuhr und auch Umsatzeinbussen hinnehmen musste.

Die Zahlen: Im Q3 setzte die COS-Gruppe insgesamt 250,8 Mio. Franken um (- 5,2% Vergleich zum Vorjahr). Der Nettoverlust (inkl. Steuern, Finanzertrag etc.) betrug 2,4 Mio. Franken – in den ersten 9 Monaten dieses Jahres sind es besorgniserregende 5,8 Mio. Franken.


Im Distributionsbereich des Konzerns wurde trotz des schwachen Sommers auf Stufe EBIT (also vor Zinsen und Steuern) ein "moderater Gewinn" erzielt, wie COS mitteilt. In den ersten 9 Monaten dieses Jahres gab es aber immer noch einen Verlust von 1,2 Mio. zu verzeichnen. COS Distribution Schweiz wird dieses Jahr noch einmal einen Verlust verzeichnen. Weiterhin ein gutes Geschäft ist der Handel mit Speicherbausteinen. COS Memory arbeitete wieder gewinnreich.

Auch COS Concat kämpft: In der Schweiz scheint das Geschäft gut zu laufen. Concat ist hierzulande profitabel und im Budget. In Deutschland hingegen wurde in den ersten 9 Monaten dieses Jahres ein Verlust angehäuft, der bis zum Jahresende wieder wettgemacht werden soll. COS Concat Österreich hingegen ist nicht mehr zu retten und wird per Ende Jahr eingestellt.

Traurig das Bild im Bereich Remarketing. Weder gibt es genügend Occasionsgeräte zum Vermarkten noch genügend Nachfrage. Alle COS Remarketing Ländergesellschaften haben deshalb Verluste erlitten. (hc)

KOMMENTAR

2004 wird zum Schicksalsjahr für die COS-Gruppe und den neuen CEO Roland Apelt. Denn mit dem kürzlichen Verkauf der Liegenschaften in Baden wurden die wohl letzten stillen Reserven des Konzerns mobilisiert – ab nächstes Jahr sind Verluste verboten. Im Distributionsbereich dürfte COS von der laufenden Konsolidierung wohl eher profitieren und zumindest in der Schweiz verlorene Kunden zurückholen können.

Die grosse Frage bleibt, was mit dem Bereich Remarketing zu tun ist. Trotz überzeugenden Konzepten will und will das Geschäft mit gebrauchten Geräten nicht profitabel werden. Da stehen in Baden einige schwere Entscheide an.

Christoph Hugenschmidt




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