Microsoft geht in die Berufung

4. Juni 2004

     

Im März hat die EU-Kommission Microsoft zu einer Busse von rund 500 Millionen Euro wegen Monopol-Missbrauchs verurteilt. Wie bereits angekündigt, will der Software-Konzern den Entscheid nicht akzeptieren und nächste Woche Berufung einlegen. Daneben wollen die Redmonder die Auflagen der EU anfechten und ein Begehren stellen, den Vollzug bis zum Abschluss des Berufungsverfahrens aufzuschieben.

Die europäischen Monopolwächter haben sich auf den Standpunkt gestellt, Microsoft missbrauche die enge Verknüpfung von Betriebssystem und Media Player, um Konkurrenten aus dem Rennen zu drängen. Ausserdem habe der Konzern seine dominierende Stellung im Client-Umfeld genutzt, um sich Vorteile bei den Serversystemen zu verschaffen.


Die Tatsache, dass der Quellcode der Client-Windows-Systeme unter Verschluss gehalten werde, verhindere, dass Windows-Arbeitsplatzrechner ebenso gut mit Server-Systemen der Konkurrenz zusammenarbeiteten, wie dies bei den hauseigenen Serverbetriebssystemen der Fall sei.

Das Berufungsverfahren vor dem Europäischen Gerichtshof dauert voraussichtlich drei Jahre. In der Zwischenzeit könnte die EU allerdings den Vollzug der Auflagen fordern, womit Microsoft seine Business-Praktiken im europäischen Raum umgehend ändern müsste. (IW)




Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Was für Schuhe trug der gestiefelte Kater?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER