Das Basler Läckerli

Die fusionierte IT-Messe Orbit-iEX hat allen Unkenrufen zum Trotz viele Aussteller zufriedengestellt oder zumindest die tief gehaltenen Erwartungen erfüllt. Besonders Hardwareanbieter wie die Distributoren und die Peripheriehersteller sind gemäss unseren Recherchen zufrieden mit ihrem Auftritt.

Frank Studerus zeigte sich sehr zufrieden, Roland Brack sagte, die Leadqualität sei einiges besser gewesen als an der letzten Orbit, die Menge in etwa gleich und Rosanna Perna von Oki meinte, sie hätte den Besucherandrang auf dem Stand kaum mehr bewältigen können (Oki beschäftigte immer zwischen 12 und 15 Berater am Stand). Bei Konica Minolta spricht man von "vielversprechenden" Leads.


Der gestrige Tag erwies sich als der meistbesuchte dieser Schweizer IT-Woche, dies wohl deshalb, weil dank dem katholischen Feiertag Fronleichnahm viele Besucher den Weg nach Basel fanden, die sich aus privatem Interesse an der Orbit-iEX informieren wollten oder die wegen mangelnder Spesenbereitschaft ihrer Arbeitgeber den Besuch an ihrem freien Tag auf eigene Faust planten.

Auch heute Nachmittag verzeichnete die Messe immer noch ein reges Besucheraufkommen, wie unser Reporter vor Ort berichtet. Es herrschte immer noch eine angeregte Atmosphäre, wenn auch in einzelnen Randbereichen um 15 Uhr das Publikum schon eher selten anzutreffen gewesen war.

Interessant die Aussage von Bernardo Egli, Marketingleiter von Unic Internet Consulting. Egli zufolge sind 35 Prozent der Kontakte als qualitativ gut einzustufen und es hätten viele Besucher sich am Stand informiert, die noch nicht Unic-Kunden sind. Egli schliesst daraus, dass es noch Kunden gebe, die extra einen Messebesuch machen, um sich vor Ort zu informieren (Anm. der Red: das wollen wir doch hoffen).

Beim parallel zur Messe durchgeführten Fachkongress hielt sich die Freude allerdings in Grenzen. Bereits im Vorfeld der Messe mussten einige Seminare abgesagt werden, da zu wenige Anmeldungen vorlagen. Gemäss noch nicht offiziell bestätigten Aussagen sollen rund 1000 Teilnehmer die rund 80 Seminare besucht haben. Dies ist, verglichen mit den Vorjahren, ein krasser Taucher.

Hierzu dürfte neben der Themenauswahl auch die Tatsache eine Rolle gespielt haben, dass viele Teilnehmer aus dem Grossraum Zürich in früheren Jahren viel leichter sich ad-hoc für einen Seminarbesuch entscheiden konnten als heute, wo die Messe nicht mehr ein paar Tram- oder S-Bahnstationen entfernt liegt.

Hier müssen sich die Organisatoren etwas einfallen lassen, wenn sie verhindern wollen, dass der ehemals sehr gut besuchte und etablierte iEX-Kongress nicht in die Bedeutungslosigkeit der PR-Seminarreihe der alten Orbit absackt.

Insgesamt zeigte sich heute Orbit-iEX Messeleiter Giancarlo Palmisani aber zufrieden. Die exakten Besucherzahlen waren zwar bei Redaktionsschluss noch nicht erhältlich, Palmisani rechnet aber damit, dass es in etwa gleich viele wie an der letzten Orbit gewesen sein dürften. Die Orbit 2003 verzeichnete 21'000 Eintritte. Unsere Prognose: Die Orbit-iEX '06 ist gesichert.

Und eine Anmerkung noch am Rande und der Fairness halber: Am IT Reseller Branchenapéro am Dienstag war doch jemand von HP zugegen. HP-Sprecher Beat Welte wollte eigentlich seine neue Mitarbeiterin vorstellen. Er hat aber IDG-Verlagsleiter Gebhard-Gott-zum-Gruss-Osterwalter erst zum Relaunch der neuen Computerworld gratuliert und fand schliesslich den Weg infolge des Grossandrangs auf unserem Stand nicht mehr zum Schreibenden. (mh)