Der Markt für Personal Digital Assistants, kurz PDAs, hat im dritten Quartal dieses Jahres kräftig zugelegt, wie die Marktforschungsfirma Gartner ermittelte. Insgesamt wurden 3,45 Millionen Einheiten ausgeliefert und damit 21 Prozent mehr als in derselben Periode des Vorjahres. Zudem geht Gartner davon aus, dass für das ganze Jahr 2005 die Stückzahlen 15 Millionen erreicht werden könnten und damit der Rekord aus dem Jahr 2001 mit 13,2 Mio. Einheiten eingestellt werden könnte.
Die Gründe für das rasante Wachstum liegen auf der Hand: Die PDAs sind mit Mobile-E-Mail-Funktionen oder Erweiterungsmöglichkeiten wie GPS längst zu Kommunikationszentralen geworden, die das Handy oder das Notebook unter Umständen ersetzen können. Diese Tendenz lässt sich allein schon daraus ableiten, dass Research in Motion (RIM), Hersteller des Mobile-E-Mail-Gadgets schlechthin, die Marktführerschaft weiterhin unangefochten hält.
Allerdings ergeben sich bei Gartner Abgrenzungsprobleme: Was ist heute noch ein PDA, was ein Smartphone und was bleibt ein Handy? Die Unterscheidung ist nicht transparent: So zählt der
Nokia Communicator 9300 zu den PDAs, während hingegen der Treo 650 von
Palm nicht dazugehört. Gartner definiert einen PDA als "ein datenzentriertes Gerät mit einem Gewicht von unter einem Pfund (ca. 450 Gramm), das für die zweihändige Bedienung konzipiert ist.
Der Marktanteil von RIM beträgt 25 Prozent und hat im Vergleich mit der Vorjahresperiode um 52,6 Prozent zugenommen. Dies zulasten des zweitplazierten Konkurrenten HP, der einen Marktanteil von 16 Prozent hält und gegenüber dem Vorjahr 20,2 Prozent einbüsste. Noch ärger sieht der Absturz von Palm aus: Der Marktanteil des PDA-Erfinders liegt mit 13,9 Prozent 36,1 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Der eigentliche Aufsteiger ist T-Mobile. Die Stückzahlen der als Eigenmarke vertriebenen Geräte der deutschen Telekom-Tochter schnellten von 51'000 auf 206'800 hoch. Dies bedeutet ein Marktanteil von 6 Prozent im weltweiten Vergleich und ein atemberaubendes Wachstum von 305,5 Prozent. Von Null auf Hundert hat Nokia zugelegt.
Mit einem Wachstum um 53,4 Prozent auf 1,2 Millionen verkaufte Einheiten hat sich die Region Westeuropa noch besser entwickelt als der weltweite Markt. Damit werden in Westeuropa 34,2 Prozent des Gesamtmarktes umgesetzt und der Anteil am Wachstum beträgt rund 70 Prozent. (map)