Pierre Klatt (48, Bild), der Chef der Schweizer Niederlassung des weltweit tätigen IT-Dienstleisters
EDS, ist zwar nicht in einer einfachen, aber sicher in einer interessanten Position. Klatt muss sich nämlich darüber Gedanken machen, wie er das Schweizer Geschäft weiter betreiben will, wenn EDS die Verträge mit der Schweizer Fluggesellschaft Swiss verliert. Im schlimmsten Fall stehen bei EDS Schweiz dreihundert Stellen auf der Abschussliste, denn es durch die Übernahme der Swiss durch Lufthansa ist es wahrscheinlich, dass die Swiss-Systeme auf die der Lufthansa migriert oder zumindest darin integriert werden.
"Ich gehe nicht davon aus, dass die Verträge mit der Swiss verlängert werden, denn zugegebermassen ist die Konsolidierung der IT innerhalb der Lufgansa Group sinnvoll", sagt Klatt im Gespräch mit IT Reseller. Klatt hat zwei Hauptstrategien, mit denen EDS in der Schweiz auch ohne Swiss zum Fliegen kommen soll: Erstens soll das internationale Geschäft für Airline-Systeme weiter ausgebaut werden. EDS ist schon heute für diverse ausländische Fluggesellschaften tätig. Um dieses Geschäft zu rationalisieren und auszubauen, werden die Schweizer Systeme mit denen von EDS in den USA konsolidiert.
Als zweites will Klatt die Marktstellung des Unternehmens in den Bereichen Manufacturing, Governance und Finance stärken. Und zwar sollen Standard-Dienstleistungen, die EDS innerhalb der Agility Alliance mit anderen Branchengrössen definiert hat, auch in der Schweiz für KMU und international tätige Kunden angeboten werden - und dies zu einem möglichst tiefen Preis. EDS zielt mit dieser Initative klar auf Konkurrent
IBM Global Services, während sie sich mit der Möglichkeit der internationalen Angebote von
Swisscom IT Services und T-Sytems klar abhebt.
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