Der Also-Konzern leidet unter dem massiven Preiszerfall der IT-Produkte. Zwar konnte der Konzern insgesamt seinen Umsatz im 2005 um 7 Prozent auf 1980,3 Mio. Franken steigern (es wurden 8 Prozent mehr Einheiten verkauft als 2004), der Betriebsgewinn jedoch sank um 24 Prozent auf 23,4 Mio. Franken. Nach Steuern beträgt sank der Konzerngewinn um 18 Prozent auf 17,1 Mio. Franken. Eingeschlossen sind einmalige Sonderkosten von 2,9 Mio. Franken im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit mit einem Hersteller sowie mit der früheren Tochter Also Comsyt.
Als weitere Gründe für den gesunkenen Gewinn werden die Kürzung von Herstellerboni (u.a. HP) sowie der Umsatzrückgang bei Also Schweiz angegeben. In der Tat sank der Umsatz in der Schweiz um 6 Prozent auf 989,2 Mio. Franken. Wie Marc Schnyder, Geschäftsführer von
Also Schweiz, heute morgen an der Bilanzmedienkonferenz in Luzern sagte, hätte man trotz des gesunkenen Umsatzes leicht mehr Einheiten verkauft als im 2004. Der Umsatz im Kernsortiment sank um 13 Prozent. Schnyder: "Wir konnten die Boni-Kürzungen der Hersteller mit den Preisanpassungen nicht wettmachen. Im Bereich der Wachstumsfelder Logistik-Dienstleistungen, Verbrauchsmaterial, Highend-Storage, UE/CE hat Also Schweiz die Position ausbauen können, hier wuchs der Umsatz um 19 Prozent. Schnyder schränkte aber ein: "Die CE- und UE-Hersteller müssen ihre bestehenden Kanäle auf niedrigere Margen vorbereiten, und es findet nicht analog der Verschmelzung der Technologien eine Verschmelzung der Vertriebskanäle statt. Infolgedessen verzögert sich die Umsetzung. Unsere CE- und UE-Umsätze können durchaus noch gesteigert werden."
Die deutsche Tochtergesellschaft konnte hingegen bedeutend wachsen: Also Deutschland setzte 31 Prozent mehr Einheiten ab und steigerte den Umsatz um 24 Prozent auf 991,1 MIo. Franken. Den Betriebsgewinn konnte deutsche Tochter ebenfalls steigern, er lag laut Angaben leicht über dem Vorjahreswert. Michael Dressen, Geschäftsführer von Also Deutschland meinte, man bediene noch eine vergleichsweise kleine Kundenbasis von rund 15 Prozent des deutschen Marktes, man sehe aber mit den 25 Herstellern, die Also Deutschland im Sortiment führt, genügend Möglichkeiten, über die bestehende Kunden den Marktanteil weiter zu steigern.
Für das laufende Geschäftsjahr mochte das Management und Chairman Thomas C. Weissmann noch keine Ergebnisprognosen abgeben. Lediglich gab man sich wenig zuversichtlich, was das Stückzahlenwachstum angeht: Hier erwartet man klar weniger Zuwachs als im 2005 und weiter sinkende Durchschnittspreise. Für Weissmann und seine Männer ist deshalb klar, dass weitere Preisanpassungen unumgänglich sein werden, um profitabel wachsen zu können. O-Ton Weissmann: "Wir haben Preiserhöhungen durchgezogen, unsere direkten Konkurrenten jedoch nicht. Die werden auf Dauer schon noch merken, dass es anders nicht geht. Wer das nicht einsieht, wird von selbst von der Bildfläche verschwinden." (mh)