Siemens verschärft interne Kontrollen

15. Februar 2007

     

Laut Berichten der Süddeutschen Zeitung will der Skandalgeprüfte Siemens-Konzern die internen Kontrollen deutlich verschärfen. Dies gehe aus einem internen Papier hervor, mit dem die Unternehmensspitze auf die Korruptionsaffäre reagiert. Derweil führten die Behörden in Nürnberg, München und Erlangen weitere Hausdurchsuchungen durch.

Dabei ging die Staatsanwaltschaft Nürnberg dem Verdacht nach, dass es "zu Zahlungen ohne den Nachweis einer konkreten Gegenleistung an einen Vertragspartner gekommen ist", so die Zeitung weiter. Konkret handelt es sich um einen hochdotierten Beratervertrag mit einem deutschen Partner, der mehr als ein Jahrzehnt für mehrere Siemens-Sparten tätig gewesen sei.


Um künftig illegalen Praktiken vorzubeugen, plant Siemens, das Finanzwesen zu zentralisieren und die Compliance-Abteilung mit grösseren Kompetenzen auszustatten. Die Bereiche und Landesgesellschaften dürften dadurch an Einfluss verlieren. Die Kultur des Vertrauens werde durch eine Kultur der Kontrolle ersetzt, beschreibt die Zeitung die Stimmung im Konzern.

Als zusätzliche Massnahme soll zudem die Anzahl der externen Bankkonten reduziert und die Zahlungsempfänger zentral registriert werden. Langfristig strebe das Management gar die zentrale Abwicklung lokaler Zahlungen an ausländische Empfänger an, heisst es. Durch die Zentralisierungen erhofft sich die Konzernspitze eine bessere Kontrolle über die Geschäftsabläufe, die von einer neu geschaffenen kriminaltechnischen Abteilung auf mögliche illegale Praktiken untersucht werden sollen. (mag)


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