Der französische Game-Konzern Infogrames stellt die Produktion bei Atari ein. CEO David Pierce tritt zurück. Bereits letzte Woche wurden fünf von acht Verwaltungsräten gefeuert und ein neuer Chief Restructuring Officer eingesetzt. Die Infogrames-Holding entliess in den letzten Jahren hunderte von Programmierern, trennte sich von Studios und verkaufte die populären eigenen Spielfranchisen "Driver" an
Ubisoft und "Stuntman" an THQ, die vorher noch unter dem Label Atari verkauft wurden.
Der 1983 gegründete Spielhersteller und Publisher Infogrames wuchs ab 1996 durch mehr als 18 Akquisitionen zum Softwareriesen, der 2005 noch 1600 Angestellte zählte. Unter den Zukäufen war im Jahr 2000 auch Hasbro Interactive inklusive den Atari-Namensrechten. Die ursprüngliche Atari Corporation stellte 1996 alle Hard- und Software-Tätigkeiten ein, ging rechtlich an Hardware-Hersteller JTS und 1998 an Hasbro.
2003 wurde der Hersteller und Publisher Infogrames in Atari umbenannt und als Mutterhaus eine Holding-Gesellschaft unter dem Namen Infogrames eingesetzt. Die Holding hält 51 Prozent an Atari, der Restanteil gehört Investoren und mehrheitlich privaten Aktionären der ehemaligen Studios, die aufgekauft und integriert wurden. Unter den eingekauften Firmen waren etablierte englische Hersteller wie DMA (Erfinder von Grand Theft Auto), Ocean, Gremlin und amerikanische wie Accolade (bekanntestes Spiel: Test Drive) und Microprose (Gunhed, Grand Prix, Civilisation). (mro)