Swisscom verdient weniger

4. März 2009

     

Swisscom hat im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz gesteigert, der Gewinn ist jedoch kleiner ausgefallen. Während der Umsatz um 10 Prozent auf 12,2 Mrd. Franken anstieg, sank der Reingewinn um 15,5 Prozent auf 1,751 Mrd. Franken. Der Umsatzanstieg wurde dabei hauptsächlich im Ausland erwirtschaftet, die Übernahme des italienischen Breitbandanbieters ist fast für die gesamte Steigerung in der Höhe von 1,1 Mrd Franken verantwortlich. Ohne Fastweb hätte Swisscom lediglich eine Umsatzsteigerung von 0,4 Prozent erreicht.

Auch am Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) war die italienische Tochter massgeblich beteiligt. Dieser stieg insgesamt um 6,4 Prozent auf 4,789 Mrd. Ohne Fastweb, die 366 Mio. dazu beitrug, wäre er nur um 0,8 Prozent gewachsen.
Weniger Einfluss hatte die italienische Tochter auf den Reingewinn, der Anteil beträgt lediglich 6,1 Mio Euro. Immerhin hat Fastweb 2008 das erste Mal schwarze Zahlen geschrieben, auch wenn dies der Einigung im Streit mit Telecom Italia zu verdanken ist, die dem Unternehmen 30 Mio. Euro einbrachte. Im Vorjahr schrieben die Italiener noch einen Verlust von 124,7 Mio. Euro.


Den Rückgang des betriebsweiten Reingewinns begründet Swisscom mit einer Reihe von Sonderfällen. So habe man im Vorjahr durch den Verkauf der Tochtergesellschaft Antenna Hungaria einen einmaligen Gewinn von 162 Mio. Franken verbucht, der dieses Jahr fehle. Zudem habe der Ausstieg aus den Leasingverträgen für Mobilfunk- und Festnetzanlagen im ersten Halbjahr das Resultat um 126 Mio. Franken verringert.

2008 hat Swisscom in der Schweiz laut eigenen Angaben 1,3 Milliarden Franken in die Infrastruktur investiert. Im Breitbandsegment verzeichnet der Telekom-Anbieter eine Zunahme der Anschlüsse um 154?000 auf 1,76 Millionen (+9,6%). Auch für Bluewin TV konnte das Unternehmen mehr Anwender begeistern. 2008 verdoppelte sich die Kundezahl auf 118?000.

Für 2009 ist man vorsichtig optimistisch. Finanzchef Ueli Dietiker erklärte, man erwarte keinen Einbruch wegen der Wirtschaftskrise, da sich diese nur bedingt auf die Nachfrage nach Telekommunikations-Dienstleistungen auswirken würde. Zudem wurde angekündigt, dass Verwaltungsrätin Fides Baldesberger an der kommenden Generalversammlung aus beruflichen Gründen aus dem Führungsgremium ausscheiden will. Als ihr Nachfolger wird Coop-Chef Hansueli Loosli vorgeschlagen. (cdb)


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