San Francisco ist die Heimatstadt von Cisco. Hier findet der diesjährige Partner Summit des Herstellers statt, zu dem Keith Goodwin, Senior Vice President Worldwide Partner Organization, 1500 internationale Partner bei seiner Keynote begrüsste.
Nach der auf amerikanischen Grossveranstaltungen fast schon obligatorischen Danksagung an das Publikum, äusserte sich Goodwin zur Unternehmensstrategie. Das Thema des internationalen Treffens ist "Write the rules. Own the Game." Ein Motto, das keinesfalls Arroganz ausdrücken soll, wie der oberste Channel-Chef betonte. Es käme jetzt darauf an, die Regeln für die kommenden Trends festzusetzen, um das Spiel zu gewinnen.
Collaboration
Video
Virtualisierte Rechenzentren
Cloud
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"Wenn wir hier fit sind, können wir das 'neue Internet' mitbestimmen. Zudem braucht es Marktführerschaft, um die Regeln festzulegen", führte Goodwin aus. Letzteres scheint der Channel-Chef als gegeben anzusehen. Er propagiert "eine Cisco", die alle diese vier Säulen bedient.
Wie weit Cisco bereits im Bereich Collaboration gekommen ist, zeigte er mit einem Rückblick auf das Partner-Treffen in Las Vegas vor drei Jahren. Hier hatte Mancher sich noch gewundert, ob es wirklich sinnvoll ist, Segmente aus den Social-Medien, wie Chats, in das Geschäftsleben zu übernehmen. Heute ist die Nutzung solcher Applikationen im Arbeitsalltag normal. Gleiches sagt Goodwin für Videos voraus: "Laut Analysten wird in drei Jahren 90 Prozent des Consumer-Traffic im Internet Video sein. Bei uns im Unternehmensnetzwerk macht bereits jetzt 60 Prozent des Traffics Video-Streaming aus."
Um die Marktanteile in diesem Bereich weiter auszubauen, hat Cisco kürzlich den Web-Konferenz-Spezialist Tandberg übernommen. Die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen kam zum Ausdruck, als Goodwin den früheren Tandberg-CEO Frederik Halvorsen auf die Bühne bat, der auch seit der Übernahme nun bei Cisco den Bereich verantwortet.
Für die Data Virtualization sieht Goodwin einen weltweiten Markt von 85 Milliarden US-Dollar, und damit ebenfalls eine grosse Chance für die Partner. Was "die Cloud" betrifft, so sei es verständlich, wenn manch Einer noch vorsichtig bei dem Thema ist. "Ich sprach kürzlich mit einem Partner, der sagte mir, dass er etwas Angst hat die Cloud anzugehen, vor allem, da einige seiner Kunden hier besser vorbereitet sei als er", erklärte der Channel-Chef. Doch auch hier müssten die Cisco-Partner die Regeln festlegen, denn immerhin prognostizieren die Marktauguren, dass bis 2012 rund 20 Prozent der Unternehmen keine eigenen Rechenzentren mehr besitzen.
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Um all diese Visionen umzusetzen, sind starke Reseller nötig. Deshalb hat Cisco das Partnerprogramm ergänzt. Der Hersteller gab gleich zu Beginn seiner Veranstaltung den Launch des "Cisco Teaming Incentive Program" sowie des "Global Partner Network" bekannt.
Mit dem "Teaming Incentive Program" will Cisco die Fachhändler belohnen, die sich frühzeitig für den Vertrieb von neuen Technologien entscheiden. Wer an diesem Programm teilnehmen kann, hängt von Kriterien wie der Kundenbeziehung, den getroffenen Investitionen beim Pre-Sales, der Zertifizierung und Spezifikationen des Partners ab. Ist der Reseller in das Cisco-Team aufgenommen, profitiert er von einer Vielzahl von Vergünstigungen.
Das "Teaming Incentive Program" ist ab sofort die vierte Säule des Channel-Partner-Incentive-Programms, wozu bereits das "Value Incentive Program" (VIP), das "Opportunity Incentive Program" (OIP) und das "Solutions Incentive Program" (SIP) zählen.
Das "Global Partner Network" soll Reseller dabei unterstützen, auch über Landesgrenzen hinweg Geschäfte zu machen. Bisher haben die Cisco-Reseller das zwar schon untereinander gehandhabt und vielfach mit vertrauenswürdigen Partnern zusammen gearbeitet, nun soll mit Hilfe des Herstellers dieses Netzwerk ausgebaut werden. So gibt der Netzwerkspezialist ein festgelegtes Regelwerk für die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner heraus. Ein Online-Portal hilft zudem dabei, den internationalen Deal bei Cisco zu registrieren und zu managen.
Neben diesen Erweiterung will Cisco den Partnern künftig bei deren Spezialisierung vermehrt unter die Arme greifen. Das Ziel ist es, die Reseller nicht nur in der Technologie zu schulen, sondern in der gesamten IT-Architektur. Dabei soll der Fokus vor allem auf dem "grenzenlosen Netzwerk", Collaboration und Data Center Virtualization liegen.
