Toshiba sorgt derzeit mit einem Skandal für Schlagzeilen: Die Geschäftsleitung soll sich an einer Manipulation der Unternehmensbilanz beteiligt haben. So sei der operative Unternehmensgewinn über die letzten sechs Jahre um rund 152 Milliarden Yen (umgerechnet gut 1,2 Milliarden Franken) zu hoch bewertet worden. Dabei hätte das Top-Management einem Bericht der
"NZZ" zufolge, die sich auf Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" stützt, die Mitarbeitenden bewusst unter Druck gesetzt.
Kurz nach Bekanntwerden des Urteils eines unabhängigen Gutachters zieht die Affäre nun bereits erste Konsequenzen nach sich. So tritt der frühere Präsident des Unternehmens Norio Sasaki als Vize-Vorsitzender aus dem Vorstand zurück und legt auch seine Ämter in Regierungsausschüssen nieder. Zudem nimmt auch CEO Hisao Tanaka den Hut. Für ihn übernimmt per 22. Juli interimistisch der Vorstandsvorsitzende Masashi Muromachi, wie "The Verge" berichtet. Den beiden Ausscheidenden könne dem
Bericht zufolge nicht nachgewiesen werden, dass sie sich aktiv an der Beschönigung der Bilanz beteiligt haben, es sei jedoch klar, dass sie sich des Betrugs bewusst gewesen seien und keine Massnahmen ergriffen haben.
(af)