Schweizer Smartphone-Markt gesättigt - Gebrauchthandel floriert
Quelle: Pixabay/Paul-Henri

Schweizer Smartphone-Markt gesättigt - Gebrauchthandel floriert

Der aktuelle Mobile Consumer Survey enthüllt, dass nur 8 Prozent der erwachsenen Schweizer kein Smartphone besitzen. Damit ist die Zeit der grossen Zuwachsraten vorbei. Jetzt geht ein Trend hierzulande dahin, teurere Geräte zu kaufen, um diese länger zu behalten – weshalb ein professioneller Second-Hand-Markt floriert.
15. November 2018

     

Deloitte hat einen Mobile Consumer Survey veröffentlicht, für den auch dezidiert die Schweizer Smartphone-Situation abgefragt wurde. Das Ergebnis zeigt eine überdurchschnittliche Durchdringung: Hier nutzen 92 Prozent aller Erwachsenen ein Smartphone – europaweit sind es 91 Prozent. 5,5 Prozent verwenden ein einfaches Handy, und 2,9 Prozent verzichten ganz auf ein Mobiltelefon.


Die Umstellung von einfachen Handys auf Smartphones ist damit quasi flächendeckend abgeschlossen, und die grossen Absatzsprünge aus der Vergangenheit scheinen erstmal vorbei. Einen wachsenden Einfluss auf den Verkauf neuer Smartphones haben heute Sim-only-Verträge, die 26 Prozent der Schweizer nutzen. Dadurch werden Vertragsverlängerungen und Upgrades von Smartphones entkoppelt, und so warten die Verbraucher heute länger mit dem Neukauf (bisher waren es etwa zwei Jahre). So haben laut Studie heute 54 Prozent der Smartphone-Besitzer ihres in den letzten 18 Monaten gekauft. Bei einem Viertel liegt der letzte Kauf zwischen 18 und 30 Monaten zurück, bei 17 Prozent noch länger.
Bei einem Neukauf greifen viele Schweizer auf ein gebrauchtes Gerät zurück. So haben 17 Prozent ihr altes Gerät verkauft (europaweit waren es nur 12 Prozent). Weitere 17 Prozent haben ihr altes Gerät verschenkt, also wird wohl rund ein Drittel in zweiter Hand weiterverwendet.

Diese Entwicklung und die Verlangsamung der technischen Verbesserungen sorgt auch für einen blühenden Gebrauchtgerätemarkt. Eine stark wachsende Anzahl von Anbietern bietet auch generalüberholte Geräte an, die häufig mit Garantie weiterverkauft werden.


6 Prozent der Befragten haben ausserdem angegeben, dass sie ihr altes Gerät recycelt haben. Auf der anderen Seite haben 7 Prozent ihr altes Telefon einfach in den Abfall geworfen. Allein auf diesem Weg gelangen in der Schweiz jährlich über 80’000 Geräte in die Verbrennung. Dazu kommen diejenigen Geräte, die nach Jahren in der Schublade auch noch im Abfall landen.

Roger Lay, Director Mobile Enterprise bei Deloitte Digital, erklärt dazu: "Angesichts der zunehmenden Knappheit der vielen Rohstoffe, die in einem modernen Gerät stecken, erscheint diese Wegwerfmentalität der Konsumenten in der Schweiz höchst problematisch. Wer es nicht verkaufen möchte, kann das Gerät beim Mobilfunkanbieter zurückgeben und spenden." (rpg)


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