Eines vorweg: Auch ich bin digitalaffin, weiss die Vorzüge von Social Media – allen voran Linkedin – sehr wohl zu schätzen und bin der Überzeugung, dass die gezielte Nutzung entsprechender Plattformen in jeder Kommunikationsstrategie ein Must ist. Nichtsdestoweniger möchte ich hier für die hiesige klassische Medienlandschaft eine Lanze brechen.
Wie ich dazu komme? Eine interessante Konstellation im Bereich der Marketingkommunikation hat mir kürzlich wieder deutlich vor Augen geführt, wie wichtig die Rolle von Fachzeitschriften sein kann, die ihre Leserschaft sowohl online als auch in gedruckter Form informieren und mit relevanten Inhalten bedienen können beziehungsweise up to date halten. Um diese Überzeugung zu verstehen, muss man wissen, dass ein Kunde von uns – ein führender Cybersecurity-Distributor – auch im Bereich Marketingkommunikation seit Jahren auf die Vermittlung fachlich fundierter und wertvoller Inhalte setzt – dies mithilfe redaktioneller Beiträge (Advertorials, Publis), namentlich in den Channel-orientierten Plattformen «Swiss IT Reseller» und «IT-Markt». Dadurch manifestiert der VAD einerseits Kompetenz. Andererseits vermittelt er der Leserschaft beziehungsweise deren (potenziellen) Kunden wertvolle (Fach-)Informationen. Dabei setzen wir insbesondere auf die Kombination von Print- und Online-Publishing. So lassen sich Inhalte einmal erstellen und über die diversen Kanäle mehrfach nutzen (in gedruckter Form im Fachmagazin, im täglichen Verlagsnewsletter, auf der Website des jeweiligen Verlags, auf der eigenen Website, im Social-Media-Umfeld, an Seminaren, im direkten Kundenkontakt usw.).
Dass wir für die Kommunikation mit dem IT- und IT-Security-Channel auf etablierte Plattformen zurückgreifen können, die das entsprechende Zielpublikum adressieren, ist keine Selbstverständlichkeit. Dies wurde beispielsweise deutlich im Zusammenhang mit dem neuen Top-Thema OT Security. Dabei handelt es sich um die Sicherheit für kritische Infrastrukturen (Operational Technology, OT). Diese funktionierten lange Zeit als geschlossene Systeme. Im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung aber werden diese bisher von der Aussenwelt abgeschotteten Steuersysteme und kritischen Infrastrukturen vermehrt Cyberangriffen ausgesetzt.
In diesem Themenbereich stellt sich aus Marketingkommunikationssicht nun die Frage, über welche Kanäle und Plattformen die für die OT-Sicherheit zuständigen Personen und Firmen erreicht werden können – und ob überhaupt. Klassische IT-Magazine kennen diese Klientel nur begrenzt, und Fachmagazine aus dem Elektrotechnik-, Produktions- und industriellen Umfeld sind bestenfalls am Rande in die Thematik OT-Sicherheit involviert. Was in der klassischen IT-Security-Welt so schön gegeben ist – ein direkter Link zu den entsprechenden Anspruchsgruppen via Fachpresse – ist im OT-Umfeld noch nicht vorhanden. Und so hoffe ich, dass sich der eine oder andere Fachverlag für diese Thematik starkmacht und dafür sorgt, dass sich die Mehrheit der für die OT-Sicherheit zuständigen Personen beziehungsweise das anvisierte Zielpublikum direkt erreichen lässt. Mit einer entsprechenden Vorwärtsstrategie adressieren die Verlage einerseits einen stark wachsenden Markt und stärken andererseits die Wertigkeit und die Relevanz ihrer Plattform.
Damian Suter
Damian Suter ist Inhaber und Geschäftsführer der Marketing- und Kommunikationsagentur Captiva. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Kommunikation im Technologieumfeld.
