Der Megadeal könnte noch am heutigen Freitag vollzogen werden:
Microsoft hat grünes Licht für die Akquisition von Activision Blizzard erhalten. Die britische Kartellbehörde CMA stimmte dem Deal zu, der sich auf 69 Milliarden Dollar beläuft. Es war für den Konzern aus Redmond die letzte rechtliche Hürde nach einem monatelangen Tauziehen mit den Wettbewerbshütern aus den USA, UK und der EU.
Allerdings musste Microsoft Zugeständnisse machen, um die CMA zu überzeugen. Das betrifft vor allem den Markt für Cloud-Gaming. Demnach erhält Konkurrent Ubisoft die Rechte für das Streaming von Activision Blizzard-Spielen ("Swiss IT Reseller"
berichtete). Das soll verhindern, dass Microsoft die Titel künftig exklusiv über die eigene Plattform anbietet. Die neue Vereinbarung stärkt laut der CMA den Wettbewerb, sichert gute Preise und Services und sorgt dafür dass Activision-Inhalte auch auf Nicht-Windows-Plattformen erscheinen. "Wir haben Microsoft klar zu verstehen gegeben, dass wir die Übernahme blockieren würden, wenn sie nicht umfassend auf unsere Bedenken eingehen, und wir sind dabei geblieben", erklärte Sarah Cardell, Chief Executive der CMA. "Mit dem Verkauf der Cloud-Streaming-Rechte von Activision an Ubisoft haben wir sichergestellt, dass Microsoft diesen wichtigen und sich schnell entwickelnden Markt nicht in den Würgegriff nehmen kann."
Martin Coleman, Vorsitzender des unabhängigen Gremiums, das die ursprüngliche Microsoft-Vereinbarung geprüft hat, sagte wiederum: "Cloud-Gaming ist eine wichtige neue Möglichkeit für Spieler, auf Spiele zuzugreifen, und dieses Geschäft hätte seine potenzielle Entwicklung ernsthaft untergraben können. Darin sind wir uns mit der Europäischen Kommission und der US Federal Trade Commission völlig einig." Die jetzige Lösung unter Einbezug von Ubisoft sei besser für den Wettbewerb, besser für die Verbraucher und besser für das Wirtschaftswachstum.
Microsoft kann den Kauf nunmehr vollziehen, Marktbeobachter gehen davon aus, dass dies umgehend passieren wird. Auf diesem Weg sichern sich die Redmonder die Rechte an Titel wie Call of Duty, Overwatch, Warcraft, Starcraft sowie Diablo und bauen ihre ohnehin starke Stellung im Gaming-Markt weiter beträchtlich aus. Zwar hatte die US-Behörde FTC Berufung gegen ein Gerichtsurteil zugunsten von
Microsoft eingelegt ("Swiss IT Reseller"
berichtete). Sie kann den Deal aber nur noch nachträglich anfechten – die Erfolgswahrscheinlichkeit wird zudem als äusserst gering eingestuft.
(sta)