Ein Untersuchungsbericht von externen Prüfern entlastet die Genfer Banking-Software-Firma
Temenos, wie die "NZZ"
berichtet. Der Untersuchung waren Vorwürfe eines berüchtigten US-amerikanischen Investors namens Hindenburg Research vorausgegangen.
Laut einer Publikation, die am 15. Februar 2024 erfolgte, seien die Temenos-Bücher geschönt, man habe rückdatierte Verträge, Scheinpartnerschaften "und andere klassische buchhalterischen Warnsignale" gefunden. Hindenburg Research bezog sich auf eine viermonatige Untersuchung, bei der 25 ehemalige Temenos-Mitarbeiter befragt worden seien.
Innert Stunden verloren die Temenos-Papiere zwei Milliarden Franken ("Swiss IT Reseller"
berichtete) und erholten sich gemäss "NZZ" auch in den Folgemonaten nicht. Der Genfer Bankensoftware-Hersteller Temenos wies die Vorwürfe jedoch vehement zurück und holte Ende Februar 2024 die externen Prüfer von Alvarez & Marsal, ein Spezialist für forensische Buchhaltung und Ermittlungen, ins Boot ("Swiss IT Reseller"
berichtete).
Vorwürfe nicht bestätigt
Der
Expertenbericht, den
Temenos in Auftrag gegeben hat, kommt nun zum Schluss, dass an den Vorwürfen praktisch nichts dran ist. Hindenburg habe eine Reihe von "unzutreffenden und irreführenden Behauptungen" über Temenos und dessen Buchhaltung, Produkte sowie Kundenbeziehungen aufgestellt, heisst es darin. Drei unabhängige Beratungsunternehmen haben die Vorwürfe untersucht – die zwei Rechtskanzleien Schellenberg Wittmer und Sullivan & Cromwell sowie vor allem Alvarez & Marsal. Sie betonen, dass Temenos bei der Untersuchung vollumfänglich kooperiert und sämtliche Anfragen erfüllt habe.
Der Markt reagierte erleichtert, die Temenos-Papiere schossen am Montag kräftig nach oben, wie "Bloomberg"
berichtet (Paywall). Ob die Sache für Hindenburg ein Nachspiel hat, ist noch offen.
(cma)