Linuxworld Expo 2004 grösser denn je

In New York fand letzte Woche mit über 150 Ausstellern die nach eigenen Angaben grösste Linux-Messe der Welt statt.

Artikel erschienen in IT Reseller 2004/02

   

Im vergangen Jahr will HP 2,5 Milliarden Dollar mit Linux-basierten Produkten umgesetzt haben. Vor einem Jahr hatte IBM bekanntgegeben, dass sie 1,5 Milliarden Dollar mit Linux-Produkten und -Dienstleistungen erwirtschaftet hätte. Laut US-Medien sollen die entsprechenden Umsätze 2003 ebenfalls gestiegen sein.
Auf der Linuxworld zeigten Anbieter wie Computer Associates, Hewlett Packard, Intel, Novell und Sun ihre Produkte. Novell CEO Jack Messman und der Vizepräsidente von Oracle, Dave Dargo, berichteten über ihre Erfahrungen mit Linux.

Sun, Novell, Suse

Sun kündigte an, dass nicht nur das Java Desktop System als Linux-Distribution für Arbeitsplatzrechner angeboten werden soll, sondern auch das Java Enterprise System. Ausserdem will Sun Linux-Versionen der Java-Entwicklungstools herausbringen, die bislang nicht für das Open-Source-System verfügbar waren.
Novell startet am 4. Februar die Betaphase für die Linux-Version von Groupwise. Suse Linux Enterprise Server wurde soeben mit der Sicherheitsstufe 3 nach den Common Criteria zertifiziert. Zur Roadmap hiess es, die nächste Ausgabe von Linux Desktop werde nicht nur SAP sondern auch die Identifikation durch Fingerabdrücke und ID Cards unterstützen, um für Behörden und Regierungsstellen attraktiver zu werden.

Linux-Programm von Big Blue

Mit einem erweiterten Linux-Programm zielt IBM auf Unternehmen, die bisher Windows NT einsetzten. Dazu gehören Migrationsprogramme für Datenbanken, Sicherheit, System- und Netzwerkadministration und Webdienste, ausserdem Angebote für Lotus Domino für Linux auf IBM eServer, um Exchange zu ersetzen, und für DB2 für Linux anstelle von Microsoft SQL Server.
Offensichtlich spekuliert IBM darauf, dass Microsoft wie angekündigt Ende des Jahres den Support für ältere Produkte auslaufen und für Windows NT keine Patches mehr anbieten wird.

Zertifizierungsprogramm

Für die Open-Source-Datenbank MySQL wurde eine grafische Bedieneroberfläche vorgestellt. MySQL Administrator dient der Überwachung von Datenbankservern. Das Programm soll im zweiten Quartal für Windows und Linux herauskommen. Eine Version für Mac OS X soll folgen.
Codeweavers kündigte ein Zertifizierungsprogramm für Windows-Desktop-Anwendungen an, die mit der kommerziellen Codeweavers-Software auch unter Linux laufen.
Bis Ende 2005 möchte Codeweavers 95 Prozent aller Windows-Anwendungen auf den Linux-Desktop übertragen. Auf dem «Codeweavers Crossover Compatibility Center» (www.codeweavers.com/site/compatibility/) können Händler und Anwender Informationen über die zertifizierten Programme abrufen. (fis)

Linux-Version für Documentum 5

Documentum, Hersteller von Content-Management-Software, will eine Linux-Version seines gleichnamigen Produkts der Version 5 auf den Markt bringen. Es wird sich um Software für Red Hats Enterprise Linux handeln, die der Hersteller zertifiziert und für die er Support anbietet.
Linux ist, wie das Unternehmen schreibt, das weltweit am schnellsten wachsende Server-Betriebsystem. Documentum ist Mitglied des Red Hat Advanced Software Partner-Programms.
Marc Burckin, Documentums Vizepräsident für Partnerintegration, sieht die Ergänzung der Server-Plattform als eine Reaktion auf die steigenden Anfragen von Kunden, die das nicht ganz billige Produkt auch auf Linux-Servern einsetzen wollen. Das Lizenzmodell unterscheidet sich nicht von dem für andere Betriebssysteme.
Documentum setzt sich, wie das Unternehmen schreibt, auch weiterhin für Standards ein, ist aber bemüht, Kunden eine unabhängige Wahl von Operating-Plattformen zu ermöglichen. (fis)


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