Verlage waren in der Vergangenheit traditionsgemäss eine der Schweizer Hochburgen für Apples Macintosh-Computer. Nun planen, gemäss «Persönlich», auch Jean Frey, Basler Zeitung Medien (BZM) und die Espace Media Gruppe (EMG) eine zumindest weitgehende Abkehr vom Macintosh.
Bei der BZM beispielsweise soll nun ein entsprechender Projektplan ausgearbeitet werden. Bei der EMG geht es eher um eine Verschiebung der Gewichte: Bei Neuevaluationen wolle man von nun an grundsätzlich auf die Windows-Plattform setzen, nach dem Motto «Mac wo nötig, Windows wo möglich» werde EMG aber die Macs sicher noch einige Jahre weiter betreiben, so «Persönlich».
Ringier, Tamedia und NZZ hatten gemeinsam Abklärungen durchgeführt, und den Abschied vom Mac bereits früher beschlossen.
Später auf Linux?
Gründe für den Ausstieg wurden verschiedene genannt. Unter anderem sei der Unterhalt von verschiedenen Betriebssystemen zu teuer, sagte zum Beispiel der IT-Leiter der BZM Hansjörg Gerster, und ein Betriebssystem mit zwei Prozent Marktanteil zu unterstützen mache einfach keinen Sinn.
Ausserdem wolle man Schnittstellenprobleme ausmerzen. Interessant ist aber auch, dass er anfügte, man wolle Linux als langfristige Lösung «im Hinterkopf» behalten.
Für
Apple Schweiz könnte diese Entwicklung zusätzlich schmerzhafte Folgen haben, wenn auch kleinere Verlage und Webagenturen dem Trend der Grossverlage folgen würden.
«Auch die bekommen wieder mal einen neuen IT-Leiter»
Apple-Anhänger glauben, dass die Verlage bei diesen Entscheiden von falschen Überlegungen und Rechnungen ausgehen und sich letztlich ins eigene Fleisch schneiden, wie Kommentare auf IT Reseller Online zeigen (www.itreseller.ch).
So führen sie beispielsweise an, dass die «cost of ownership» bei Mac-Installationen trotz leicht teurerer Hardware wesentlich unter der von Windows-Netzen liege, da die Hardware weniger häufig ausgewechselt werden müsse und die Supportkosten tiefer seien. Zudem sei bei der Evaluation von Ringier, Tamedia und NZZ Windows XP mit dem veralteten Mac-OS 9 verglichen worden.
Und ausserdem glauben auch manche, dass die Mac-Abkehr mit persönlichen Vorlieben der IT-Leiter zu tun habe – und CIOs könnten schliesslich auch wechseln. Lesen Sie mehr zum Thema «Apple unter Druck» in unserem Interview mit Roger Brustio, General Manager von
Apple Schweiz, auf Seite 17. (hjm)