Proxim hat letzte Woche sein neues Orinoco-Switching-System vorgestellt, das in diesem Sommer auf den Markt kommen soll. Es soll eine bisherige Schwäche von Wireless LANs beheben: IP-Telefonie über WLANs funktionierte bisher eher schlecht als recht, meint Proxim, vor allem, wenn sich der Benutzer dabei frei bewegen will. Fällt dies weg, so glauben auch einige Marktbeobachter, könnten sich für beide Technologien neue Einsatz- und damit Geschäftsmöglichkeiten eröffnen.
QoS, unterbrechungsfreies Roaming
Das Orinoco-Switching-System wurde von Proxim von Anfang an mit Blick auf VoIP-Anwendungen konzipiert. Unter den Unterschieden gegenüber bisherigen Generationen von WLAN-Switches sind gemäss Hermann Klein, Proxims Sales Manager DACH, zwei besonders wichtig.
Erstens ermöglicht die neue Generation «Seamless Roaming»: Durch Vorab-Authentifizierung bei den Access Points der Umgebung und Inter-Switch-Tunneling kann der Telefonierende zwischen WLAN-Segmenten wechseln, ohne dass seine Verbindung für eine Neuanmeldung unterbrochen wird. Dieser Vorgang konnte bisher gemäss Klein oft zwei bis vier Sekunden dauern, was natürlich beim Telefonieren nicht gerade angenehm ist.
Ausserdem unterstützt das neue Switching-System die Implementierung von Quality of Service-Regeln: Die Übertragung von VoIP-Datenpaketen kann priorisiert werden, was für die Tonqualität wichtig ist.
Die ersten Switches, die Ende des zweiten Quartals auf den Markt kommen sollen, werden 16 Ports für den Anschluss von Access Points aufweisen. Der Preis ist noch nicht bekannt.
Stärkere Access Points
Bereits erhältlich ist Proxims neues Access Point-Modell AP-4000. Der Listenpreis beträgt 899 Dollar. Diese ebenso wie das Orinoco Switching-System für den Enterprise- und Service Provider-Markt vorgesehenen Geräte sind die Nachfolger der AP-2000er-Serie. Sie unterstützen die drei 802.11-Standards b, g und auch a. Proxim verspricht, verglichen mit früheren Geräten (und der Konkurrenz), eine deutlich höhere Performance mit bis zu 40 Mbit/s effektivem Datendurchsatz und bis zu 15 unabhängigen Kanälen. Klein hebt ausserdem die gesteigerte Sendeleistung hervor.
Die AP-4000er sind mit zwei 100mW-Sendern ausgerüstet. Dies ermöglicht eine bessere «Ausleuchtung», die Abdeckung eines Gebäudes kann also mit weniger Access Points bewerkstelligt werden. (hjm)