Der Bechtle-Konzern hat seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Der Umsatz nahm gegenüber dem Vorjahr um 7,7 Prozent auf 529,8 Mio. Euro zu. Der Grossteil des Wachstums kam aufgrund von Übernahmen zustande, das organische Umsatzplus weist das Unternehmen mit lediglich 1,3 Prozent aus. Beim Reingewinn erlitt Bechtle einen Rückgang von 9,6 Prozent auf 8,4 Mio. Euro. Auf den Gewinn drückte nicht zuletzt der Integrationsaufwand, der durch die zahlreichen Übernahmen (CDC IT, Delec u.a.) entstand.
Umsatzrückgang auch in der Schweiz
In der Schweiz habe «überraschenderweise» ebenfalls ein Nachfragerückgang stattgefunden, sagte der Vorstandsvorsitzende Ralf Klenk gegenüber IT Reseller. Klenk bezifferte ihn für das zweite Quartal mit 8 bis 10 Prozent. «Im Juli hat der Schweizer Markt aber wieder angezogen, und auch die ersten zwei Augustwochen stimmen uns zuversichtlich», so Klenk. Weshalb es wider Erwarten zu diesem Rückgang kam, konnte Klenk nicht erklären. Im Gespräch mit Vertretern aus anderen Branchen habe man ähnliche Entwicklungen festgestellt. Das Unternehmen bleibt jedoch zuversichtlich, die Ziele für das Gesamtjahr einhalten zu können. Im Frühjahr setzte der Vorstandsvorsitzende die Marke bei einem Umsatzwachstum von 15 Prozent auf 1,25 Mrd. Euro und einem Vorsteuergewinn in der Höhe von 42 Mio. Euro. Bis jetzt sind jedoch erst 41 Prozent des Jahresumsatzes im trockenen.
Sinkender Gewinn
Im Systemhaus-Bereich weist das Unternehmen einen Umsatz von 361,3 Mio. Euro aus, was einer Zunahme um 10,6 Prozent (organisch +1%) entspricht. Der Betriebsgewinn (EBIT) ging indes deutlich von 5,9 auf 3,4 Mio. Euro zurück – ein Rückgang um 42 Prozent. Hier schlugen sich die Integrationsaufwendungen aufgrund der Übernahmen deutlich nieder. Die Abteilung E-Commerce, zu der der Schweizer Kataloghändler ARP gehört, legte mit ein Plus um 1,8 Prozent gemächlich zu. Hier konnte aber die Ertragslage merklich gesteigert werden: Der Betriebsgewinn wird mit 9,7 Mio. Euro ausgewiesen – eine Steigerung um 19,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Künftig will Bechtle hier durch die Einführung einer skalierbaren Handelsplattform effizienter werden. Das Ziel: Eine Bruttomarge von mindestens 5 Prozent soll erreicht werden. (map)