Die Zahlen von GfK beweisen: Im Druckerbereich verliert der klassische PC-Channel massiv an Bedeutung. Vor allem im unteren Preissegment kaufen Kunden, seien dies nun Private oder kleine Unternehmen, ihre Drucker im Retail oder beim Grossverteiler und schliessen die Geräte selbst an ihre PCs oder ans eigene Netzwerk an.
In den oberen Preissegmenten aber zeigt sich, dass der IT-Handel durchaus mit dem Retail mithalten kann. Denn allen Unkenrufen zum Trotz hält der Channel dem Branchenprimus die Stange. Sicher, einigen Herstellern ist es gelungen, HP-Händler für sich zu gewinnen. Aber es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass vor allem Systemhäuser HP treu bleiben. Denn: Es ist immer noch ein Vorteil, als IT-Dienstleister sowohl PCs, Server und Drucker von einem einzigen Hersteller anbieten zu können.
Server, PCs, Notebooks und Drucker einer Marke bekommt man aber nur von
Dell und
HP. Zumindest für Europa und die USA stimmt diese Aussage. In Asien hingegen bietet
Lenovo dies alles an. Viel zu häufig wird in der Presse in Sachen Lenovo die Frage diskutiert, wann der chinesische Hersteller denn mit seinen Notebooks den Consumer-Markt überschwemmen wird.
Viel entscheidender dürfte, gerade für den an KMU-Kunden interessierten Channel, sein, wann Lenovo mit seinen Druckern HP und Dell auf der westlichen Hemisphäre das Fürchten lehren wird. Es könnte gut sein, das die Lenovo-Drucker vor den Notebooks zu uns kommen. Denn sowohl Händler als auch Kunden wollen in der Tendenz alles aus einer Hand. HP hat es nicht umsonst tunlichst unterlassen, nach all den Diskussionen über Sinn und Zweck des Mergers mit Compaq den PC-Bereich nicht abzuspalten. Und Dell ist nicht aus reiner Freude am Konkurrenzkampf mit den Druckerherstellern in dieses Geschäft eingestiegen. Dell macht nichts ohne Grund. Dell macht nur, was Kunden wollen.
Markus Häfliger
Chefredaktor