Acer baut UE-Sparte aus

Der taiwanische Notebook-Hersteller will den Markt für LCD-Fernseher erobern.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/21

     

Der taiwanische Computerhersteller Acer ist mit seinen LC-Displays und Notebooks bereits gut aufgestellt. Rund sechs Millionen Monitore und sieben Millionen Notebooks wird Acer dieses Jahr absetzen. Jetzt holt der asiatische Konzern zum Rundumschlag aus und will im kommenden Jahr weltweit seine Unterhaltungselektroniksparte ausbauen. Insbesondere das Wachstum im PDA- und LCD-TV-Bereich soll verstärkt vorangetrieben werden, liess Acer-Chairman J.T.Wang (Bild) gegenüber dem Branchenportal Digitimes verlauten.

Schöne Aussichten

Dass Acer mit diesem Ansatz mehr als erfolgreich sein könnte, bekräftigt auch die erst kürzlich vom Beratungsunternehmen Deloitte veröffentlichte Studie «Digital Convergence: The Trillion Dollar Challenge». Gute Zukunftsaussichten, ja einen wahren Boom prophezeit Deloitte in der Studie der digitalen Konvergenz zwischen Technologie-, Medien- und Telekommunikationsindustrie. Sie werde nicht nur neue Produkte und Märkte hervorbringen, sondern auch in etablierten Branchen neue Strukturen, Machtverhältnisse und eine veränderte Wettbewerbsbasis schaffen, prognostizieren die Auguren. In welchem Mass Konvergenz wertsteigernd oder wertmindernd wirkt, hängt jedoch unmittelbar davon ab, ob Unternehmen auf Konvergenz vorbereitet sind und ob sie in diesem Bereich eine Führungsrolle übernehmen können.

421 Prozent Wachstum

Trotz der Konkurrenz wie beispielsweise Sony, Sharp, Pilips und Co. oder Neulingen wie Microsoft und Intel, die sich auf diesem Markt tummeln, scheint Acer gut auf den Boom vorbereitet zu sein. Bereits in diesem Jahr sollen rund 700'000 PDAs mit dem Acer-Brand über den Ladentisch gehen, das sind siebenmal mehr als noch letztes Jahr mit 100'000 verkauften Stücken. Im 2006 soll das Wachstum nach Schätzungen Wangs bei 114 Prozent liegen, was den Konzern im weltweiten Ranking um die Marktanteile in diesem Segment vom bisher dritten auf den zweiten Rang katapultieren dürfte.
Im Segment Handheld Devices wurden nach Schätzungen der Auguren von IDC im dritten Quartal weltweit 1,68 Millionen Einheiten verkauft. Mit 188'000 verkauften Einheiten konnte Acer im besagten Zeitraum gegenüber dem dritten Quartal 2004 ein Wachstum von 421 Prozent erzielen. Mit diesem Ergebnis kletterte der asiatische Konzern erstmals unter die Top-Fünf der weltweit grössten Handheld-Device-Hersteller.

Aggressiver Preis bei LCD-TVs

Weiter will Acer dieses Jahr 150'000 LCD-Fernsehgeräte absetzen und bis in zwei Jahren sollen eine Million Fernseher über den Ladentisch gehen. Eine neue Produktlinie von Flüssigkristallfernsehern, die nächstes Jahr gelauncht und preisaggressiv positioniert sein wird, soll das gesteckte Ziel in greifbare Nähe rücken. Zudem planen die Taiwaner, im Frühjahr 2005 einen Plasma-Fernseher sowie Flüssigkristall-TVs (LCD) im Luxusbereich auf den Markt zu bringen.
Auch bei den klassischen Acer-Produkten hat der Hersteller bereits Anknüpfungspunkte gefunden: So ist beispielsweise der neue Desktop
Aspire L mit allen wesentlichen Audio- und Video-Anschlüssen ausgestattet und bietet alle Funktionen eines Media-Center-Desktops. Darüber hinaus hat Acer die Desktop-Serie mit neuen Produkten wie dem Media Gateway, einem sogenannten «Brückensystem», ergänzt, das über eine Wireless-Verbindung mit externen Geräten kommuniziert und so das Zuhause in ein komplettes Multimedia-Center verwandelt. (pbr)


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