Es wird im Markt enger für alle, egal ob Hersteller, Distributor oder Händler», sagte letzte Woche Philipp Bedoni, der Channel Manager von
Xerox, als er mich auf der Redaktion besuchte, um mir die Gründe für die neue Distributionsstrategie zu erklären (Seite 12). Xerox hat die Zahl der europäischen Distributoren von 49 auf drei reduziert. Bis Ende letzten Jahres haben noch 33 verschiedene Firmen in Europa die Xerox-Drucker vertrieben eine unglaubliche Zahl, wie ich meine. Xerox will also Kosten sparen, weil selbst beim Drucker-giganten der massive Preiszerfall der Hardware sich in den Büchern bemerkbar macht.
Der eine oder andere Distributor dürfte unter Umständen nicht unglücklich über solche Entscheide sein. Denn wo sich zu viele Anbieter tummeln, gibt es in der Konsequenz auch ein weniger grosses Stück vom Kuchen für jeden einzelnen. Ob es nun geschickt ist, dass Xerox auch noch versucht, seinen zweiten Distributions-Level, die Händler, vermehrt gegeneinander auszuspielen, ist fraglich. Xerox will nämlich seine
«externe Verkaufsfront» um den Faktor vier vergrössern. Das könnte sich als Schuss in den Ofen herausstellen.
Ich bin zwar Journalist. Aber angenommen, ich wäre IT-Händler, ich würde nicht auch noch das verkaufen, was schon viele andere tun. Ich würde mich auf ein Gebiet spezialisieren, das ich beherrsche oder von dem ich mir viel verspreche. Als wir unsere Zeitschrift vor beinahe acht Jahren lancierten, haben wir ja auch nicht etwas begonnen, das es im Markt schon gab. Wir haben zwar als logische Konsequenz der Konvergenz von IT und CE unser Gebiet ausgeweitet. Aber wir haben uns auf ein inhaltliches Gebiet und auf eine spezifische Kundschaft spezialisiert. Ich bin der festen Überzeugung, dass dies der Grund ist, weshalb wir im Gegensatz zu vielen anderen immer profitabel gearbeitet haben. Nur deshalb existieren wir heute noch und haben auch eine Zukunft.
Markus Häfliger
Chefredaktor