«Channel Survey IT Switzerland 2005/2006» nennt sich eine umfangreiche Studie, die vom Marktforschungsinstitut GfK durchgeführt wurde. Dabei wurden die Vertriebswege in der hiesigen IT-Industrie im Jahr 2005 nach verschiedenen Gesichtspunkten durchleuchtet. Broadliner, VADs, OEMs, Subdistributoren und die direkten Verkaufskanäle der IT-Hersteller sind dabei gleichermassen berücksichtigt worden. Die Studie hat GfK parallel in 23 europäischen Ländern mittels Befragung von über 4000 IT-Spezialisten durchgeführt, hierzulande entstand sie in Zusammenarbeit mit Robert Weiss Consulting.
Also büsste ein, Actebis gewann
Vorab ein Resultat aus der Studie, das einen Trend beschreibt, wie ihn IT Reseller auch aus dem jährlichen Disti Award kennt. Im Durchschnitt kauft ein IT-Händler die Produkte bei rund 6 Distributoren ein. Interessant ist dabei selbstverständlich auch die Marktabdeckung, die der einzelne Distributor erreicht. Im Vergleich mit dem Vorjahr (2004) ist sie beispielsweise bei
Also von 76 auf 61 Prozent geschrumpft. Weitgehend stabil blieb sie bei den Broadline-Konkurrenten
Tech Data (von 61 auf 60%) und
Ingram Micro (von 49 auf 43%), und
Actebis vermochte von 33 auf 41 Prozent sehr deutlich zuzulegen. Hier wird besonders das laufende Jahr spannend werden: Die Übernahme von
COS Distribution (40%) wird
Brack Electronics (20%) vom zehnten auf einen Spitzenplatz katapultieren.
Sehr loyal und immer loyaler
Ebenfalls aufschlussreich ist die Auswertung der Kundenstrukturen bei den einzelnen Distributoren (siehe Grafik). Bei den Broadlinern ergibt sich zumindest im Jahr 2005 - abgesehen von kleinen Abweichungen - ein sehr homogenes Bild. Die Abweichung ist
Actebis mit einem vergleichsweise kleinen Anteil Computershops unter den Kunden, dafür sind die Systemhäuser besser vertreten. Auch hier wird interessant sein, was die COS-Übernahme durch
Brack bewirken wird.
Die Schweizer IT-Fachhändler sind gemäss der Studie äusserst loyal. Am wenigsten wagemutig, einmal etwas Neues auszuprobrieren, sind die Computershops. Diese werden übrigens als jene Händler definiert, die 65 Prozent ihres Umsatzes mit Hard- und Software, Peripherie oder Verbrauchsmaterial erwirtschaften und über ein frei zugängliches Ladenlokal verfügen. Eine grössere Fluktuation herrscht bei den Systemhäusern. Hier halten gemäss der Studie 72 Prozent ihren Distributoren die Treue. Generell hat 2005 die Loyalität gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Bei den Computershops etwa lag sie zuvor nur bei 61 Prozent.
Die Studie ist erhältlich für den Preis von 5500 Euro. Für Bestellungen: www.robertweiss.ch (map)