Vorerst 100, dann 200 Radio- und Fernsehkanäle, 4 Telefonnummern in ISDN-Qualität, mindestens 10 Mbit pro Sekunde symmetrisches IP-Internet, Video-on-Demand und Mehrwertdienste wie Alarmanlage oder Videoüberwachung. Alles per Glasfaserkabel direkt ins Haus geliefert. Das ist das Angebot von Translumina, dem neuen Player, der
Cablecom und
Swisscom das Fürchten lehren will. Das gesamte Angebot soll den Kunden nur 65 Franken im Monat kosten.
Der Haken dabei: Von dem Translumina-Angebot kann nicht jeder profitieren – das Unternehmen richtet sich derzeit gezielt an Immobiliengesellschaften und Generalunternehmer, die Wohnungen im grösseren Stil bauen oder renovieren, sowie an Stadtnetze. Damit es für Translumina interessant ist, müssen am selben Standort gleich mindestens 100 Wohnungen angeschlossen werden - und der Bauherr muss einen langjährigen Vertrag unterschreiben. Translumina wirbt damit, dass dieser dafür von mehreren Vorteilen profitieren könne: So verlegt Translumina ein Glasfaserkabel bis ins Haus hinein, ohne dass für den Bauherrn Kosten entstehen. Ein solcher Anschluss soll nicht nur den Wert der Liegenschaft steigern, sondern auch für eine hohe Nachfrage nach den Wohnungen sorgen.
Bewährte Technologie
Translumina ist zwar ein Schweizer Unternehmen, das zu hundert Prozent in Schweizer Hand ist, doch ist die Firma hierzulande noch so gut wie unbekannt. In Deutschland nutzen jedoch bereits über 70’000 Haushalte das gleiche Fibre-to-the-Home-Angebot. Die Technologie ist also nicht neu, sie wird bei uns einfach noch nicht genutzt.
Technisch funktioniert das Ganze wie folgt: Translumina errichtet in Zürich ein zentrales Rechenzentrum. Von dort werden die Dienste über einen Glasfaserbackbone, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 Gbit/s, schweizweit in regionale Zentren verteilt. Vom regionalen Zentrum gelangen die Dienste in sogenannte POPs, in denen bis zu 1000 Wohnungen zusammengeschaltet werden.
Um nicht auf veraltete, bestehende Infrastrukturen setzen zu müssen, wird ein völlig neues Glasfaser-Netzwerk erstellt. Da Translumina aber nicht ein gesamtes neues Netz bauen kann, mietet sich das Unternehmen zum Teil in bestehende, ungenutzte Glasfasernetze ein. Die Verteilung der Dienste bis in die Wohnung erfolgt über zwei Fasern. Auf der ersten wird analoges, digitales Fernsehen sowie Radio übertragen. Auf der zweiten Faser kommen das Internet, vier Telefonlinien und multimediale Mehrwertdienste in die Wohnungen.
In der Wohnung werden die genannten Dienste so zurückgewandelt, dass die bestehende Infrastruktur in der Wohnung sowie die vorhandenen Endgeräte ohne Zusatzboxen weiter betrieben werden können. Es werden also auch keine Settop-Boxen für den Empfang von Digital-TV benötigt.
Auch für Reseller interessant
Translumina bietet alle Dienste auch als White-Label-Produkte an, wie Managing Partner Johann Widmer gegenüber IT Reseller betonte.
Die Dienste können somit unter einer eigenständigen Marke vertrieben werden. «Diese Möglichkeit ist ideal für ICT-Firmen, Stadtnetzwerke und ISPs, die solche Dienste nicht selber aufbauen können, wollen oder dürfen», erklärte Widmer. (slz)