EMC warnt vor riesigen Datenmengen

Wie eine IDC-Studie zeigt, überflügeln die produzierten Datenmengen bereits heuer die verfügbaren Speichermedien. Lösungen sind dringend nötig.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/08

     

Der Speicherlösungsanbieter EMC hat gut lachen: Im ersten Quartal des laufenden Jahres konnte der Konzern sowohl Umsatz als auch Gewinn deutlich steigern. So wuchs der Umsatz um 17 Prozent auf 2,98 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn schnellte gar um 36 Prozent auf 312 Mio. in die Höhe.
Auch die Zukunft der Storagebranche scheint rosig. Eine IDC-Studie, die von EMC finanziert wurde, kommt zum Schluss, dass die weltweit produzierte Datenmenge bereits 2007 die Produktion physischer Speicher überflügeln wird. So geht die Studie davon aus, dass die weltweite Menge an digitalen Daten bis zum Jahr 2010 jährlich um 54 Prozent auf 988 Exabyte (Milliarden Gigabyte) anwachsen wird – insofern alle produzierten Daten auch gespeichert würden.
Doch auch wenn das nicht passiert, sieht Markus Mattmann, Director EMC Software, Probleme auf uns zukommen. «Wir müssen lernen, anders mit digitalen Daten umzugehen», erklärt er. Insbesondere die Tatsache, dass heute viele Daten x-fach abgespeichert werden, ist ihm ein Dorn im Auge: «Wenn ich beispielsweise eine E-Mail mit Anhang an zehn Personen verschicke, verzehnfacht sich die Datenmenge mit einem Klick.» Es sei daher wichtig, diesen unnötigen Multiplizierungseffekten entgegenzuwirken. Für die Schweiz rechnet IDC mit einem Datenwachstum von 1,77 Exabyte 2006 auf über 10,6 Exabyte im Jahr 2010. Das Problem wird sichtbar, wenn man einer weiteren Annahme der Studie glauben schenkt: So war in der Schweiz im letzten Jahr gerade mal eine physische Speicherkapazität von 1,12 Exabyte verfügbar. «Auch wenn nur ein Teil der Daten tatsächlich gespeichert wird, wird es bald einmal Probleme geben», meint Bruno Borremans, Managing Director EMC.

Die Datenberge strukturieren

Die Lösung des Problems kann laut EMC nur im richtigen Umgang mit den Datenbergen gefunden werden. Entsprechend müssen komplexe Umgebungen zentral verwaltbar sein und Daten in Wertklassen eingeteilt und so gezielt gefiltert werden können. «Diese Verantwortung kann man nicht dem einzelnen Nutzer überlassen. Es ist beispielsweise so, dass rund 70 Prozent der E-Mails, die gespeichert werden, nie mehr angeschaut werden», so Mattmann. Die künftige Her­ausforderung der Branche kann daher nicht in der Erhöhung der Speicherproduktionskapazitäten, sondern nur in der Analyse und Strukturierung der Daten liegen. Angesichts der Erkenntnis von IDC, dass heute erst knapp fünf Prozent der weltweit existierenden Daten wirklich strukturiert sind, haben Storagespezialisten wie EMC noch viel Potential, um auch in kommenden Quartalen Rekordergebnisse vorweisen zu können. (mag)


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