Mount10 Service AG deponiert Bilanz

Die Mount10 Service AG in Dübendorf wird liquidiert. Da die Firma überschuldet ist, hat der Liquidator beim Bezirksgericht ein Gesuch um Nachlassstundung gestellt. Dies geht aus dem "2. Zwischenbericht" des Liquidators hervor, der an die Gläubiger verschickt worden ist und IT Reseller vorliegt.

Dem gestern ins Netz gestellten Quartalsbericht der Mount10 Holding ist zu entnehmen, dass Mount10 aus dem Geschäft mit Managed Web Hosting und Full Line Outsourcing ausgestiegen ist und sich nun vollständig auf Storage-Lösungen konzentriert.


Man habe im letzten Quartal 01 einen EBITDA-Verlust (vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) von nur 300'000 Euro erreicht, und damit die gesteckten Ziele erreicht, jubelt die Mount10 Holding. Im ganzen Geschäftsjahr 01 hat Mount10 einen EBITDA-Verlust von 6,6 Mio. Euro bei einem Umsatz von 34,6 Mio. Euro gemacht. Per Ende Dezember 01 waren gemäss dem Bericht noch 1,7 Mio. Euro in der Kasse der Holding. Das Geld aus dem Börsengang ist also verbrannt, Verluste schreiben verboten...

Äusserst seltsam mutet die Informationspolitik von Mount10 an. Die Holding-Führung wollte gegenüber IT Reseller zur Liquidation der Mount10 Service AG nicht Stellung nehmen. Das betreffe Mount10 Schweiz nicht, liess die Geschäftsleitung ausrichten. Noch im November 01 stritt Mount10-Finanzchef Markus Bernhard gegenüber IT Reseller vehement ab, man wolle die Dübendorfer Tochter Konkurs gehen lassen, wie dies entlassene Mitarbeiter kolportiert hatten. Nun wird die Dübendorfer Tochter liquidiert und Nachlassstundung beantragt.

Am 12. Dezember stimmte die GV der Holding übrigens einer bedingten Kapitalerhöhung zu. Man habe damit "die Voraussetzung geschaffen, einem strategischen Investor die Möglichkeit zu geben, sich an der Gesellschaft massgeblich zu beteiligen." (hc)