Microsoft Schweiz organisiert sich neu

Zeitgleich mit dem Amtsantritt des neuen General Manager Günter Weimer präsentiert sich Microsoft Schweiz mit einer Neuorganisation in fünf Kernbereiche: Die Kundengruppen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 1999/13

     

Die Reorganisation steht im Zusammenhang mit der im März in den USA angekündigten Neuausrichtung von Microsoft. Im Zentrum steht dabei die Abkehr von einer Ausrichtung an Produkten und Technologien. In Zukunft soll die interne Organisation die Fokussierung auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Kundengruppen widerspiegeln.

Neu wird Microsoft Schweiz in fünf Kernbereiche gegliedert, die da sind:

Enterprise Group (EG): Sales, Consulting und Support für grosse und multinationale Unternehmen. Die Leitung hat Stefan Vogel.
Business Solutions Group (BSG): Produkt-Marketing und Solution Sales, Produkte- und Technologie-Know-how an Entwickler, Partnerfirmen und Kunden. Leitung Franz Hareter.
Small and Medium Enterprise Group (SME): Handelspartner und KMUs, Schulungs- und Zertifizierungspartner, öffentliches Bildungswesen und Distribution. Leitung Gary Hofer.
Consumer und Commerce Group (CCG): Konsumenten und Unternehmen im Online-Geschäft, Portal & Dienstleistungen, Produkte für E-Commerce und Plattform-Technologien für interaktives Fernsehen. Leitung Kurt Isler.
Original Equipment Manufacturing (OEM): Lokale PC-Hersteller und Systemintegratoren sowie OEM-Distribution. Leitung Peter Züger.
Gegründet wurden weiter die Bereiche Corporate Marketing, dem Urs Wermelinger vorsteht und die Public Relations & Public Affairs unter Maja Künzler. Beide Bereichsleiter, Wermelinger und Künzler, gehören zusammen mit den Leitern der oben aufgezählten fünf Kernbereiche zur neuen Geschäftsleitung. Peter A.C. Blum, der bisherige General Manager wechselt auf das neue Geschäftsjahr in die operative Führung von Microsoft Europa als Regional Director für die Schweiz und Österreich mit Sitz in der Schweiz.
IT Reseller hat die neuen Chefs der für die Reseller-Branche relevanten Abteilungen befragt.
Franz Hareter ist Leiter der Business Solutions Group (BSE), in welcher neu Produktmarketing mit dem lösungsorientierten Sales- und Marketingbereich zusammengeführt wurde. Um die Zusammenarbeit mit den strategischen Partnern wie Händlern, IT-Professionals, Entwicklern und Netzwerkintegratoren zu vertiefen, plant Hareter «ausgedehnte Massnahmen, um eine sehr grosse Anzahl der verschiedenen Zielgruppen zu erreichen.» Start ist im Oktober mit einer Windows-2000-Roadshow durch fünf Schweizer Städte zur Schulung von circa 2000 IT-Professionals und –Entwicklern, um Lösungen und Infrastruktur reibungslos auf Windows 2000 zu migrieren. Hareter «Diese Phase der Briefings wird dann bis zur voraussichtlichen Verfügbarkeit von Windows 2000 abgeschlossen sein.»
Gary Hofer, Leiter der Small and Medium Enterprise Group (SME), hat die Aufgabe, den Channel für Lizenzen und SW/HW-Distributionsformen auf- und auszubauen. Neu sind unter Hofers Ägide alle Channel-Elemente in einer Einheit zusammengefasst. Hofer: «In der SME sind nicht nur alle distributionsrelevanten Funktionen und Aufgaben vertreten, sondern auch Bereiche wie Lizenzierung, Anti Piracy, die Belange Trainings & Certification, Academic und die Rekrutierung und Betreuung der Technologiepartner (MCSP – Microsoft Certified Solution Provider).» Einzig in einem Bereich hat man sich gegen eine Trennung von Channel und Kunden entschieden. Die Betreuung der kleinen Unternehmen liegt ebenfalls in Hofers Aufgabenbereich. Auf unsere Frage, wie man gegenüber Novell (NDS) und Linux den durch die Verspätung von Windows 2000 verlorenen Boden wieder gutmachen wolle, kontert Hofer: «Novell bietet sehr gute Produkte an, doch von ‘Boden gewinnen‘ kann keine Rede sein.» und «Linux ist eine interessante Entwicklung, die wir sehr aufmerksam beobachten. Dass die nackten Zahlen – solange man Prozentpunkte heranzieht – eine stolze Entwicklung von Linux zeigen, ist korrekt. Nur sollten wir als Fachleute hier das Bild so zeichnen, wie es ist: Auch wenn Linux weit über 100% wachsen sollte, ist die absolute Zunahme in Stückzahlen weit unter dem, was Microsoft NT erzielt.»
Für Peter Züger, Leiter Original Equipment Manufacturing (OEM) ergeben sich keine wesentlichen Änderungen, da die OEM-Abteilung bereits vor der Reorg eine klar definierte Ausrichtung auf die OEM-Kunden hatte. Angesichts des immer härteren Preiskampfes der grossen PC-Hersteller und der Tatsache, dass vermehrt Distributoren ins Assemblierer-Geschäft drängen, wollten wir von Züger wissen, wie er die Zukunft der Schweizer Assemblierer einschätzt. Züger: «Die Entwicklung der Marge wird vermehrt durch ergänzende Service-Angebote kompensiert werden müssen, welche für die Firmen oder die Endkunden der Erwerb und Betrieb von IT erleichtern. Wir haben in der Schweiz einige sehr aktive und innovative Assemblierer, die diesen Weg schon heute mit grossem Erfolg gehen.» (mh/hc)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
poll
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER