Verkauft wird die neue Partnerschaft zwischen der Migrosbank und dem Migros-eigenen Musikdownload-Shop i-m.ch als "Synergien optimal nutzen": "Wer ein Jugend-Startkonto eröffnet, profitiert von einem musikalischen Mehrwert, einem Download-Guthaben für den Musik Download Shop i-m.ch", heisst es im Communiqué vom Zürcher Limmatplatz. Musikalischer Mehrwert oder billiger Marketingtrick? Tatsächlich geht es wohl einmal mehr vor allem darum, die jugendlichen Sparer zur Abgabe ihres Lehrlingslohn oder ihres Sackgelds am Bankschalter zu bewegen.
Banken und Musikindustrie verbindet in der Tat eine Liebe, die seit vielen Jahren andauert. Noch präsent ist wohl vielen die Zeit, als man sein Konzertbillet "im Bankverein" am Ticketcorner holte. In jüngster Zeit scheinen die Schweizer Banken in Sachen Musik allerdings neben Konzert-Sponsorings vor allem auf das Internet und auf Download-Services zu setzen: Schon die UBS kooperiert mit dem Branchenleader i-Tunes-Musicstore. Dass jetzt die Migrosbank nachzieht, erstaunt deshalb eigentlich wenig. Man wünscht den jungen Sparern so viel Grips um zu merken, dass ein Download-Guthaben von 20 Franken nicht einmal dem Gegenwert einer CD entspricht. Noch viel knausriger zeigt sich allerdings die UBS: Dort erhält der Jungparer nämlich gerade mal einen einzigen digitalen Song geschenkt. Je höher der Gewinn, desto weniger der kostenlose Download - könnte man meinen. (bor)