Microsoft will in Deutschland die redaktionelle Berichterstattung von Computermagazinen über die Office-2007-Vorabversion mittels eines Vertrages kontrollieren. Dies berichtet das deutsche Magazin "Computerbild".
Nur Verlage, die den Vertrag unterschreiben, bekommen eine Lizenz des Programms für ihre Heft-Datenträger. Der Vertrag hält fest, dass die Verlage die Entwürfe der geplanten Artikel über die Software zur "Prüfung und Stellungnahme" dem Konzern zur Verfügung stelle. Die Redaktionen sollen dann bei der Einbeziehung der empfohlenen Änderungen "kooperieren". Damit sollen "Inkorrektheiten in bezug auf die Produkte" und eine "Herabsetzung von
Microsoft und/oder jeglichen Produkten" vermieden werden. Wie die Computerbild weiter schreibt, regelt der Vertrag auch die Inhalte der Heft-CDs/-DVDs, auf denen
"Microsoft Office 2007" vertrieben wird. Sogenannte
"Open-Source-Produkte" seien auf solchen Datenträgern verboten. Microsoft behält sich zudem das Recht vor, zusätzliche Inhalte zu überprüfen.
Computerbild hat sich entschieden, den Vertrag nicht zu
unterschreiben, und verzichtet auf die Verbreitung der
Office-Vorabversion. "Dieser Vertrag ist ein grober Eingriff in die journalistische Unabhängigkeit", sagt Hans-Martin Burr, stellvertretender Chefredakteur des Magazins. Sich darauf einzulassen sei eine Bankrott-Erklärung redaktioneller Freiheit. (pbr)