Über Frust und Segen der mobilen Zukunft

2. Juni 2008

     

Mobile Computer bringen Händlern und Benutzern Fluch und Segen zugleich: Am Anfang stand der Traum vom mobilen Büro, der Wunsch, immer und überall auf Geschäftsdaten, Internet und dergleichen zugreifen zu können. Noch immer hat die Industrie diese Träume nur unbefriedigend in die Realität umsetzen können: Zu hohes Gewicht, zu hohe Platzanforderungen, geringe Akkulaufzeiten, zu schwache Leistung oder unergonomische Umsetzung machen dem digitalen Nomaden das Leben schwer, lassen ihn im Dreijahresrhythmus die neuste Gerätegeneration kaufen und weiterhoffen. 2008 könnte endlich das Jahr der Wende werden, was nicht heisst, dass alle glücklich darüber wären.

Zum Beispiel beklagen sich Systemintegratoren darüber, dass die Hersteller am Geschäftsmarkt vorbeiproduzieren. Ausserdem könnten die Vertriebsmodelle durch die Einmischung von Providern bald ins Wanken geraten. Nach der Einschätzung von Markus Wullschleger, Geschäftsleiter des Systemintegrators MTF, ist dies der grösste Trend im mobilen PC-Markt überhaupt, der auch grössere Auswirkungen auf die Vertriebsstrukturen haben könnte: "Embedded Notebooks werden zusammen mit vorkonfigurierten Sim-Karten oft über die Telekommunikationsunternehmen verkauft. Im Geschäft mit mobilen Computern mischen zusehends auch Provider mit", sagt er gegenüber IT Reseller. Ähnlich kritisch gegenüber den Entwicklungen im Markt mit mobilen Lösungen äussert sich Martin Ottiger, Geschäftsführer der auf mobile Synchronisationslösungen spezialisierten Comdirect AG: "Tatsache ist, dass die Hersteller die Geräte nicht für Geschäftskunden fabrizieren, sondern für den Privatkunden. Leider haben die Hersteller keine Ahnung, was eigentlich bei Geschäftskunden gefragt ist."


Stolpersteine sieht auch Salvatore Albanese. Er ist IT-Generalist aus dem Tessin, sein Unternehmen ist gleichzeitig Spezialist für Opensource- und Windows-Lösungen. Im Interview mit IT Reseller erklärt er unverblümt, wer die Zukunftsverhinderer im Mobilmarkt sind: "Swisscom zeigt keine Zukunft."

Schliesslich herrscht auch bei den Grosshändlern Skepsis trotz grosser Versprechen seitens der Hersteller, Migros-Mediensprecher Urs Peter Naef dämpft mit seiner Aussage den Hype um Mini-Notebooks: "Das Thema wird massiv heisser gekocht, als es gegessen wird."

Lesen Sie unter den untenstehenden Links "Endlich wird der mobile Computer fertig gebaut", "Swisscom zeigt keine Zukunft" und "Mini-Notebooks wachsen ein bisschen", die vollständigen Heft-Artikel. (cdb)


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