Nicolas Vezin, der Chef von Steria Schweiz, ist ein sehr vielseitig begabter und interessierter Zeitgenosse. Er spricht fünf Sprachen fliessend und schafft es, ein erfolgreicher Manager zu sein und dabei seinem Hobby, dem Ausdauerklettern, aussergewöhnlich viel Platz einzuräumen.
Vezin sagt, er sei am liebsten draussen. Denn den CEO der Schweizer Niederlassung des französischen IT-Dienstleisters Steria interessieren mehr die Menschen als die Technik, und deshalb ist er bei der Arbeit sehr oft "an der Front", wie er sagt. Draussen ist Vezin aber auch in der Freizeit sehr gern und oft: Der passionierte Bergsteiger findet mit Freunden bei langen Berg- und Skitouren Erholung und Ausgleich.
Die Begeisterung für die Welt, die neben der eigenen, vorgegebenen existiert, findet sich in der Biografie des Managers bereits in seiner Jugend. Schon als Gymnasiast verbrachte er ein Jahr in Paris. Der Aufenthalt ergab sich damals durch eine berufliche Veränderung seines Vaters, ein Franzose, der als Architekt arbeitete und mit einer Schweizerin verheiratet ist. Diese Konstellation führte dazu, dass Vezin zweisprachig aufwuchs, ein Umstand, der seine Freude an Fremdsprachen geprägt haben dürfte. Denn Vezin belegte schon am Gymnasium Spanisch als Fremdsprache, weil er das Französiche bereits tadellos beherrschte, verbrachte nach der Matura ein Jahr in Spanien und England, wo er sich als Bedienung in Pubs und als Übersetzer seinen Lebensunterhalt verdiente. Klar, dass er dort gleich auch sein Englisch und Spanisch weiter aufpolierte.
Dass ihm das Reisen eines Tages verleiden könnte, hat er damals allerdings noch nicht geahnt. Doch eins nach dem anderen. Zurück in der Schweiz heuerte er 1995 als Software-Entwickler bei Steria an, drei Jahre später wechselte er, mittlerweile 29, als International Sales Manager an den Hauptsitz nach Paris. Für den internationalen Verkauf verantwortlich, hatte er irgendwann "das Leben auf den Flughäfen" satt und nahm die Herausforderung an, für Steria die Filiale Ostfrankreich in Strasbourg aufzubauen. 2002 suchte man dann einen Verantwortlichen für die Deutschschweiz, denn zu dem Zeitpunkt hatte der Konzern das Konglomerat aus Integris und den Resten des französischen Hardwareherstellers Bull übernommen. Die beiden Schweizer Geschäftsleiter von Bull und Integris verliessen das Unternehmen und nahmen, wie das bei Firmenkäufen nicht selten vorkommt, Mitarbeiter und Kunden mit sich. "Keine einfache Zeit", blickt Vezin heute zurück, "denn viel Geschäft ist damals weggebrochen."
Wie Venzin die schwierige Zeit gemeistert hat und was für ihn die Herausforderungen der Gegenwart sind, lesen Sie unter untenstehendem Link.