Die Business-Software-Messe Topsoft bekommt die Auswirkungen der Krise zu spüren. Die Besucherzahl der Frühjahrsausgabe in Bern ging um 15 Prozent auf 2300 Personen zurück. Die Aussteller zeigen sich dennoch verhalten optimistisch. "Dass der Rückgang so stark ausfällt, hätte ich nicht gedacht", sagt beispielsweise Jürg Hubler vom Europa-3000-Partner Mathys Informatik im Gespräch mit IT Reseller. Man habe nur etwa 20 Prozent der Leads vom Vorjahr generieren können. Insgesamt waren die Aussteller mit der Messe dennoch zufrieden. Sie sind sich bewusst, dass das gesunkene Interesse vorallem der aktuellen Wirschaftslage geschuldet ist.
So zeigt sich beispielsweise Urs Berli von
Vertec trotz weniger Standbesucher gutgelaunt. "Es hat klar weniger Gäste", gibt er zu. Diejenigen, die dennoch kämen, seien aber sehr gut vorbereitet und würden sich sehr zielgerichtet orientieren. Die Qualität der Besucher habe im Vorjahresvergleich klar zugenommen. "Die Topsoft ist für uns unbestritten", fügt er hinzu. Man sei mit tiefen Erwartungen angerückt und lasse sich positiv überraschen. Bei Price Waterhouse Coopers attestiert man insbesondere Mietlösungen und Outsourcing-Angeboten gute Chancen.
Entsprechend liess auch Messeorganisator Cyrill Schmid den Kopf nicht hängen. Besonders erfolgreich sei in diesem Jahr auch die in die Topsoft integrierte Opensource-Messe Open Expo gewesen. Auch das Internet-Briefing habe sich grosser Aufmerksamkeit erfreut. Etwas weniger erfolgreich war laut Schmid der erstmals stattfindende ERP-Kongress. Dennoch hält er auch in der Herbstausgabe der Topsoft in Winterthur daran fest. "Wir mussten ausprobieren, wie das Konzept ankommt und werden es entsprechend unserer Erfahrungen anpassen", sagt Schmid gegenüber IT Reseller.
Trotz Krise hätten sich insbesondere die kostenlosen Beratungsgespräche grosser Beliebtheit erfreut. "Insbesondere inhabergeführte Unternehmen wollen jetzt in Business Software investieren", so Schmid. Sie seien oft besser finanziert und hätten eine wesentlich längerfristige Unternehmenspolitik. Dabei geht hauptsächlich um Projekte in der Grössenordnung von 200'000 Franken bis zu einer Million. Diese Beobachtung wird von vielen Ausstellern bestätigt. Sie glauben, dass dies vorallem daran liege, dass diesen Unternehmen keine Investoren mit hauptsächlich finanziellen Interessen im Nacken sitzen würden. (mag)