Die Schweizer Softwareindustrie zeigt sich von der Krise ausgesprochen wenig beeindruckt. Zu diesem Schluss kommt die erste Ausgabe des künftig halbjährlich erhobenen und publizierten Swiss Software Industry Index (SSII). Die Studie wurde vom Branchendienst "Inside-it.ch" und vom Berner Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Sieber & Partners initiiert und mit Unterstützung durch die Branchenverbände Simsa und Swiss Made Software durchgeführt.
Demnach stieg der Umsatz der Hersteller von Individualsoftware – damit seien Firmen wie Ergon oder Netcetera gemeint – im letzten Jahr um drei Prozent. Die Hersteller von Standardsoftware wie Abacus oder Avaloq hätten gar um sieben Prozent zugelegt. Interessant: Der Umsatz mit CH-Software im Ausland stieg sogar um 15 (Standardsoftware) beziehungsweise 6 Prozent (Individualsoftware).
Die Einschätzungen fürs laufende Jahr seien gar noch besser: Viele Softwarehersteller erwarten eine Umsatzsteigerung, die das erwartete Wachstum der Gesamtwirtschaft deutlich übertrifft: Über die Hälfte der Teilnehmer rechnen mit einem Plus von mindestens fünf Prozent, ein Fünftel der Standard- und 16 Prozent der Individualsoftwarehersteller hofft gar auf eine Umsatzsteigerung zwischen 5 und 10 Prozent.
Aufgrund des nach wie vor aktuellen Problems des Fachkräftemangels wird sich die Softwareproduktion indes "undramatisch, aber stetig" ins Ausland verlegen. Die meisten Umfrageteilnehmer rechnen damit, dass der Mangel an kundigen Entwicklern bis 2015 anhält.
Die 24-seitige Studie kann bei Sieber & Partners für 304 Franken bestellt werden. Die detaillierte Auswertung richtet sich vor allem an Entscheidungsträger in der Softwarebranche, die für die strategische Planung ihres Unternehmens verantwortlich sind.