Der General Manager von Psinet Schweiz und Österreich, Marcel Casserini (Bild), befindet sich in einer wenig beneidenswerten Lage. Häufen sich doch seit längerer Zeit die schlechten Nachrichten aus dem Mutterhaus des US-Carriers. Auf IT Reseller online stellte Casserini in einem Kommentar klar, womit er rechnet: Dass es Psinet Schweiz noch lange geben wird.
Laut Casserini bestehe die Möglichkeit, dass Psinet regionale Firmenteile separat verkaufen könnte, ein Entscheid vom Headquarter stehe aber noch aus. Aus börsenrechtlichen Gründen bekommen auch die Länderniederlassungen nur sehr spärliche Informationen, definitive Entscheide sollten aber in den nächsten paar Wochen bekannt gegeben werden.
Für Psinet Schweiz jedenfalls ging letzte Woche das offizielle Eröffnungszeremoniell des neuen Datacenters in Genf über die Bühne. Casserini spricht von einem «unschätzbaren Value». (mh)
«Ja, es ist für uns eine schwierige Zeit.»
«Ein Gläubigerschutz unserer Muttergesellschaft Psinet Inc. in den USA, bedeutet nicht den Bankrott des gesamten Unternehmens. Noch besitzt Psinet weltweit über 600 Mio. (Dollar, Anm. Red.) Cash, welcher heute allerdings zur Bezahlung von Lieferanten und Mitarbeitern gebraucht wird.
Aus diesem Grund wird jetzt mit Lieferanten und Investoren eine Umschuldung gesucht, welche sicherlich mit schmerzhaften Abschreibungen verbunden sein wird.
Ich möchte aber klar darlegen, dass ein eventueller Chapter-11 von Psinet Inc. keine direkten Einflüsse auf das Geschäft von Psinet Switzerland hat.
Psinet Switzerland verfügt über genügend Cash, um alle lokalen Forderungen zu erfüllen. Weiter sind die Verkaufszahlen und die entsprechenden positiven Gewinnzahlen auch im letzten Quartal erreicht worden.
Ja, es ist für uns eine schwierige Zeit (wie bei fast allen) und wir müssen weltweit einen Weg finden, um die Schulden begleichen zu können. Aber die Verhandlungen zur Begleichung von den aufgenommenen Schulden beeinträchtigen unser lokales Business nicht.
Denn mit über 40 Mio. Umsatz und vielen langjährigen namhaften Kunden wird das lokale Unternehmen sicherlich nicht Bankrott gehen; denn dafür sind die aktuellen Revenues schon zu stark.
Wer das Schiff weltweit führen wird, das ist noch zu verhandeln, aber sicherlich wird keiner der bestehenden Kunden (oder zukünftige) von einem der bekannt guten Services abgeschaltet!»
casserinim@Psinet.ch