Anlässlich einer Presseveranstaltung hat Distributor
Rotronic über den Schweizer Geschäftsgang informiert. Dabei bilanzierte Geschäftsführer Michael Taraba, dass man im vergangenen Geschäftsjahr zwar Gegenwind gespürt habe, dennoch aber zufrieden sei, da man die Budgets mehr oder weniger erreicht habe.
Rotronic konnte im vergangenen Geschäftsjahr sowohl beim Inland- als auch beim Auslandsgeschäft die Umsätze steigern. So erhöhte sich der Inlandumsatz um 4 Prozent auf 66 Millionen Franken. "Wir sind eigentlich zufrieden mit dem Umsatz. Es ist etwas weniger als wir geplant hatten, aber mehr, als man angesichts der aktuellen Marktlage erwarten konnte", so Taraba. Trotz der schwierigen Marktsituation hat Rotronic im vergangenen Geschäftsjahr keine Stellen abgebaut. "Ich kann nicht gewährleisten, dass das so bleibt. Aber momentan sieht es nicht kritisch aus", betont Taraba.
Während das Geschäft mit professioneller Vernetzungstechnik, das rund 50 Prozent des Umsatzes ausmacht, stabil läuft, wird das wirtschaftliche Umfeld im Bereich IT-Zubehör immer schwieriger. Der Trend zu hochintegrierten Systemen, die bereits alle notwendigen Schnittstellen beinhalten, führe dazu, dass es immer weniger Zubehör und Komponenten brauche, so Taraba. In den letzten drei bis vier Jahren sei der Umsatz mit IT-Zubehör um insgesamt 15 bis 20 Prozent zurückgegangen. Taraba sieht denn auch in diesem Bereich keine günstige Zukunftsperspektive – "wir werden unseren Markt aber verteidigen."
Zudem hat man sich bei Rotronic aber auch auf die Suche nach Geschäftsmöglichkeiten gemacht, die diesen Umsatzrückgang kompensieren können, und in den letzten zwei Jahren das Segment Unterhaltungselektronik aufgebaut. Unter anderem hat der Distributor dabei in diesem Jahr einen Versuch mit Elektrovelos gewagt, der allerdings laut Taraba wenig erfolgreich war. Aufgeben will der Geschäftsführer aber nicht. Vielleicht werde man im Frühjahr 2013 einen weiteren Container mit Elektrovelos zum Wiederverkauf bestellen. Sicher ist dies aber noch nicht.
Gut läuft hingegen das Geschäft mit IP Surveillance, wo
Rotronic einen Umsatz in Millionenhöhe erwirtschaftet hat. Und auch die Zusammenarbeit im Consumer-Electronics (CE)-Bereich mit Samsung zahlt sich laut Taraba aus. "Seit dem Start der Kooperation haben wir hier insgesamt 10 Millionen Franken Umsatz generiert. Und für nächstes Jahr erwarten wir 15 Millionen Franken", so der Geschäftsführer. Zudem steigt Rotronic in das Geschäft mit LED-Leuchten sowie Haushaltsgeräten – Waschmaschinen, Kühlgeräte, Schlittenstaubsauger, Staubsauger-Roboter oder Mikrowellen – von Samsung ein. Momentan befinde man sich in Gesprächen mit Interdiscount, Media Markt und Migros, die die Leuchten und Haushaltsgeräte an den Mann bringen sollen. So sollen weitere Umsatzpotentiale erschlossen werden.
Die neuen Geschäftsbereiche scheinen zu funktionieren, bilanziert Taraba doch abschliessend: "Der CE-Bereich ist schnell gewachsen und hat den Umsatz, der beim IT-Zubehör fehlt, mehr als gut kompensiert." Konkret konnte im Unterhaltungselektronik-Segment ein Umsatz von fast 8 Millionen Franken erwirtschaftet werden.
Und zu guter Letzt gibt Rotronic noch die Erweiterung seiner Angebotspalette um die Produkte zweier Hersteller bekannt. So vertreibt der Distributor neu Scansonic-Produkte – DAB-Radios und High-End-Lautsprecher – hierzulande. Und zudem nimmt Rotronic per Januar 2013 Aten ins Programm auf, das Keyboard-Video-Mouse (KVM)-Switches, Monitor- und Videoverteiler sowie Arbeitskonsolen herstellt.
(abr)