Die Lausanner
Elca fühlt sich fit für die Zukunft. In einer Zeit, in der früher hochgejubelte Konkurrenten wie Cambridge Technology oder Marchfirst mit Turbulenzen kämpfen, ergäben sich grosse Marktchancen für das solide Unternehmen, meinte CEO Daniel Gorostidi. Marktchancen wittert Elca in der Deutschschweiz speziell in der Region Zürich, aber auch im Ausland.
Electro-Calcul wurde 1968 gegründet. Das erste grosse Projekt war ein Rechenzentrum für den Grand-Dixence Staudamm. Im Jahr 2000 kaufte das Management die Anteile der Grossaktionäre Grand Dixence, EOS,
Ascom und SBB zurück. Inzwischen hält sich auch die Abhängigkeit von der Bahn als Grosskunde in Grenzen. SBB-Aufträge machen noch 16% des Umsatzes aus, während zum Beispiel 31% aus dem Finanzsektor stammen.
Langsames Wachstum als Tugend
Elca ist seit 1988 jedes Jahr im zweistelligen Prozentbereich gewachsen, im Schnitt um 27%. Das sind keine 100%-Wachstumsraten, wie sie in den letzten Jahren als sexy galten. Aber, meint Gorostidi, es sei ein Wachstum das man ohne Probleme verdauen konnte. Inzwischen hat
Elca 300 Mitarbeiter. Der Umsatz betrug letztes Jahr 42 Mio. Franken.
Als Stärke bezeichnet Elca den Bau von Schnittstellen von alten zu neuen Systemen. Elca beschäftigt sich aber auch immer mehr mit Standardsoftware und bewegt sich in Richtung Webintegration und -Consulting. Das zeigen auch die im letzten halben Jahr abgeschlossenen Partnerschaften mit Broadvision, Vignette, Siebel,
BEA und anderen.
In Zürich besteht seit 1992 eine Niederlassung, sie wurde in letzter Zeit auf 50 Mitarbeiter ausgebaut. Richard Schwab, der die neue Stelle des Marketingleiters besetzt, wird sich hier niederlassen, ebenso die neu gegründete Abteilung Business Consulting.
Im Ausland denkt Elca an eine Akquisition, und dazu bräuchte man Kapital. Ein IPO komme aber zumindest in den nächsten sechs Monaten nicht in Frage, sagte CFO Torsten Koster. Trotzdem: Die Präsentation der Geschäftsergebnisse hat man schon einmal vorsorglich auf den amerikanischen GAAP-Standard umgestellt. (hjm)