Die langjährige Partnerschaft zwischen Itris Informatik und HP Schweiz gehört per Ende Juli 2014 der Vergangenheit an, wie HP auf Nachfrage von "Swiss IT Reseller" bestätigt. So heisst es von Seiten
HP, dass es in der Natur von Geschäftsbeziehungen liege, dass sie kontinuierlichen Veränderungen unterworfen seien. "Unternehmen richten sich neu aus, orientieren sich um oder die Anforderungen an die Partnerschaft verändern sich, was Auswirkungen auf die Zusammenarbeit hat. Darum ist es im Interesse beider, die Partnerschaft regelmässig zu evaluieren", lautet das HP-Statement. Entsprechend habe man sich nach offenen und intensiven Gesprächen mit der Geschäftsleitung der Itris-Gruppe gemeinsam entschieden, künftig getrennte Wege zu gehen.
Bei Itris ist man mit dieser Einschätzung gar nicht einverstanden. Wie Alfred Winkler, Verwaltungsratspräsident von Itris, im Gespräch mit "Swiss IT Reseller" betont, stimmt es nicht, dass man die Auflösung der Partnerschaft gemeinsam beschlossen hat. "Wir würden diese Partnerschaft nie von uns aus auflösen. Wir haben uns voll auf HP ausgerichtet, auch im Storage-Bereich", so Winkler.
Maintenance-Geschäft als Dorn im Auge
Itris unterteilt sein IT-Geschäft in die zwei Bereiche Itris Informatik und Itris Maintenance. Während der Dienstleister im Informatik-Segment seit Jahren den HP-Preferred-Gold-Status hat und als Lösungsanbieter fungiert, bietet Itris Maintenance seinen Kunden unabhängige Wartungen an – auch für HP-Produkte, ohne allerdings einen bestimmten HP-Partner-Status in diesem Bereich zu haben. Zum Missfallen von
HP, wie es nun scheint. "HP ist vor rund zwei Monaten auf uns zugekommen und hat uns erklärt, dass wir auch im Maintenance-Bereich Partner werden müssen, wenn wir unseren Status im Informatik-Segment behalten wollen", so Winkler. Das könne Itris aber nicht, unter anderem weil die Anforderungen seitens HP happig seien. Und weil HP die Konkurrenz im Service-Bereich nicht dulde, habe der PC-Hersteller die langjährige Partnerschaft mit Itris laut Winkler nun "Knall auf Fall" per Ende Juli 2014 gekündigt.
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Gespräche mit anderen Herstellern
Trotz des Wegfalls von HP ist Winkler zuversichtlich, dass man das Geschäft wie bislang weiterführen kann. "Wir haben langjährige, treue Kunden und befinden uns in Gesprächen mit anderen Herstellern. Es gibt ja nicht nur
HP. Aber es ist schon so, dass wir möglicherweise gewisse Kunden verlieren", bedauert der Verwaltungsratspräsident. Man werde allerdings weiterhin HP-Produkte anbieten – "wenn auch ohne die Spezialrabatte, die uns als Partner zur Verfügung standen". Entsprechend falle man dann bei grossen Projekten als möglicher Partner bei den Kunden weg, wenn diese auf HP-Geräte bestünden. Zum Glück komme es aber in der Wertschöpfungskette nicht mehr nur auf das Blech an, sondern auf das Gesamtpaket. Und hier sei die Itris-Gruppe gut aufgestellt, gibt sich Winkler kämpferisch.
(abr)