In einem gemeinsamen Brief an Kunden und Lieferanten geben Thomas Hunkeler und MTF-CEO Jakob Broger bekannt, dass die Suco Informatik AG die Geschäftsstelle Sursee von der MTF-Gruppe übernommen hat.
Die Vorgeschichte ist von einigen Wirrungen und Irrungen durchzogen. Offensichtlich konnte sich Thomas Hunkeler, der immerhin zu den frühen Teilnehmern am MTF-Konzept gehörte, immer weniger mit der Linie der MTF-Gruppe identifizieren. Hunkeler: «Ich bin mit MTF gross geworden. Damals war die Grundidee, dass jedes Business lokal sei – diesem Grundsatz haben wir konsequent nachgelebt. 1999 – mit dem Einstieg von Alchemy – hatten wir dann die richtigen Ideen. Doch unterdessen hat sich der Markt verändert, das Modell der Zentralisierung hält nicht mehr, was es verspricht.»
Logisch, dass Hunkeler durch diese Einschätzung mit der Gruppenleitung in Konflikt geraten ist. Ein weiterer Streitpunkt war offensichtlich, dass Hunkeler sich gegen den Job, die MTF-Filiale in Zug zu schliessen, vehement sträubte.
Hunkeler wurde am 30. Juli entlassen. «Es war halt wichtig, dass man die kleinen Stänkerer wie mich loswurde», kommentierte der unterdessen wieder versöhnte Ex-MTFler die bittere Episode. In der Folge kündeten gleich alle weiteren Mitarbeiter von MTF-Sursee ihre Jobs. Die MTF-Gruppe war vielleicht über diesen Schritt gar nicht so unglücklich, denn man empfand die nahe beisammen liegenden Filialen in Zug und Sursee eher als zu klein.
«Marktgerechten Preis bezahlt»
Der Schritt, MTF-Sursee zu verkaufen und die «alte» Suco Informatik AG wieder aufleben zu lassen, scheint also für beide Seiten naheliegend gewesen zu sein. Trotz dem Knatsch im Sommer haben sich Hunkeler und seine Partner, MTF-Aktionär Alchemy und MTF zu fairen Verhandlungen, wie Hunkeler sagt, gefunden. «Wir haben einen guten Preis bezahlt und müssen nun hart arbeiten, um das Geld wieder hereinzuholen», so Hunkeler.
Versöhnliches
Zum Schluss tönt es versöhnlich aus Sursee: «Ich habe kein Problem mehr mit MTF. Es stimmte schon: Die Filialen in Sursee und Zug waren zu klein. Ich fühlte mich halt nach wie vor als lokaler Unternehmer und konnte im Kopf nicht zum Angestellten umschalten. Die jetzige Lösung ist gut für alle und der Übergang zur Suco Informatik ist wirklich sehr fair verlaufen», versichert Hunkeler.
Die «neue» Suco Informatik ist in Besitz von Thomas Hunkeler, Christof Pfister und Marcel Zihlmann. Ein Zielmarkt von Suco ist der Schulungsbereich, wo man im Rahmen der «Computer Valley»-Initiative mit dem Innerschweizer Netzwerk von Informatik-Firmen zusammenarbeitet. (hc)