Zufrieden, nerdig und urschweizerisch
Quelle: iWay

Zufrieden, nerdig und urschweizerisch

Man sei zwar nicht immer perfekt organisiert und etwas hemdsärmlig, dafür aber kompetent und zufrieden bei iWay. Das und vieles mehr ist zentral für den Erfolg des ­Providers, so CEO Markus Vetterli.

Artikel erschienen in IT Reseller 2025/01

   

Der Internet- und Telefonieprovider iWay wird dieses Jahr stolze 30 Jahre alt. «Wir sind sozusagen IT-­Dinosaurier», wie CEO Markus Vetterli zum Gesprächsbeginn mit einem breiten Grinsen sagt. Ins Leben gerufen von Vetterli und Matthias Oswald bei einem Bier auf dem Cordulaplatz in Baden, wuchs der heute in Zürich-Altstetten ansässige Anbieter seit 1995 auf knapp 70 Mitarbeitende an.


Anfangs führten die beiden Gründer das Unternehmen zusammen, ab 2001 übernahm Oswald für mehr als ein Jahrzehnt alleine das Ruder, Vetterli schied damals gar aus dem Unternehmen aus und orientierte sich neu. 2013 kehrte er dann in die Firma zurück und übernahm auf Anfang 2021 als alleiniger CEO den Posten von Oswald. Zwischenzeitlich – im Jahr 2017 – wurde iWay ausserdem durch den Energieversorger St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke (SAK) übernommen.

Die wichtigste Ressource für Erfolg

«Wir sind als Unternehmen ‹hemdsärmlig› und wohl nicht in allen Bereichen perfekt strukturiert», so Vetterli zum Modus Operandi seines Unternehmens. «Aber das ist mit Sicherheit Teil unseres Erfolgs­rezeptes.» Und er stellt schon zu Beginn klar, was im Gespräch noch mehrfach angesprochen werden wird: In seinen Augen sind glückliche Mitarbeitende das wichtigste Element für den Geschäftserfolg. «Wenn ich es schaffe, dass meine Mitarbeitenden das Telefon mit einem Lächeln abnehmen, kommt das auf der Kundenseite an.» Im preisgetriebenen und von Promotionen dominierten Telco-Markt will sich iWay mit menschlicher Nähe und schweizerisch-freundlicher Persönlichkeit von den Grossen des Geschäfts abheben.


Diese gegen innen und aussen gelebte Positivität im Unternehmen pflegt er als Führungspersönlichkeit mit viel Leidenschaft: Für ihn persönlich das Schlimmste im Geschäftsalltag sei es, wenn es einem Mitarbeitenden nicht gut gehe, wie er ausführt.

Situativer Führungsstil

Er profitiere heute von der stabilen Struktur, die Matthias Oswald als sein Vorgänger aufgebaut und geprägt hat, so Vetterli. Dafür könne er sich in seiner Rolle wiederum mehr darum kümmern, die Unternehmensidentität zu pflegen und «in dieser konformen IT-Welt den Menschen etwas mehr in den Mittelpunkt zu rücken.»

Seinen Führungsstil beschreibt er selbst als «situativ». Er versuche, seinen Mitarbeitenden möglichst viel Freiraum zu geben, sie aber zurückzupfeifen, wenn sie mit ihren Bemühungen in seinen Augen mal falsch abgebogen sind. Dafür muss er zuweilen auch mal den eigenen Schatten überspringen. Ein Beispiel: Seit Anfang 2023 ist iWay auf Tiktok relativ aktiv unterwegs. Vetterli lachend: «Ich verstehe ehrlich nicht, warum das nötig ist, bin aber wohl einfach zu alt. Aber mir ist es sehr wichtig, meinen Leuten diesen Freiraum zu geben!»

60-40 oder 40-60?

Ganz besonders die menschliche Nähe, die dem iWay-CEO so am Herzen liegt, will gepflegt sein. Unter diesem Gesichtspunkt fährt der Provider mit einer 60-40-Regelung für Home Office recht locker, vor allem gemessen an der Tatsache, dass vor 2020 eine Null-Home-Office-Politik herrschte. Von den Mitarbeitenden wird also verlangt, in Absprache mit dem Teamleiter mindestens zwei Tage die Woche ins Büro zu kommen. Dies handhabe man sehr flexibel, einige Angestellte nutzen das Home Office etwa gerne stundenweise während den Stosszeiten morgens und abends, um dem Stau zu entgehen, und sind dann einfach ein paar Stunden weniger im Büro anwesend.

Vetterli räumt offen ein, dass sich die Geschäftsleitung zwischendrin auch mal gefragt hatte, ob die Aufteilung nicht 40-60 hätte sein sollen, weil sich mit dem aktuellen Modell manche Leute gar nicht mehr gegenseitig sehen. Das habe zu einem gewissen Grad am Zusammenhalt innerhalb der Firma gerüttelt. Die Lösung: Es gibt mittlerweile den sogenannten «iWay-Day». An diesem festgelegten Datum trifft sich die gesamte Belegschaft einmal im Monat im Zürcher Büro, um sich auszutauschen und in Person interagieren zu können.


«Ausserdem versuchen wir mit verschiedenen Mitteln, die Leute auch neben diesem monatlichen iWay-Day ein bisschen zu motivieren, vermehrt ins Büro zu kommen», wie Vetterli anfügt. So kommt etwa zweimal pro Monat eine Masseurin ins iWay-Büro nach Altstetten, bei der man einen Termin buchen und sich kostenlos durchkneten lassen kann. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist, dass die meisten Mitarbeitenden in der Praxis eher drei Tage pro Woche anwesend sind – dank ein paar Benefits kommt man letztlich also doch näher an den 40-60-Split ran.

Ferien zu- und verkaufen

Das Thema Workation – die Remote-Arbeit vom Ferienort aus – sieht Vetterli etwas kritischer, da müsse das Vertrauen eben noch besser gewährleistet sein. «Ich bin diesbezüglich nur schon wegen meiner Generation anders geprägt und kritischer. Aber das ist auch bei uns ein Thema und wir arbeiten dran, das zukünftig auch ermöglichen zu können.» Die Verhandlungen rund um Workations laufen also noch.

Aussergewöhnlich und innovativ ist derweil das Ferienmodell von iWay: Die Mitarbeitenden können Ferientage kaufen und verkaufen. Grundsätzlich beträgt das Ferienpensum bei iWay fünf Wochen. Manche schaffen es aber kaum, ihre Ferien einzuziehen und müssen Ende Jahr in den Zwangsurlaub, während andere eigentlich gerne ein bisschen länger verreisen würden.


Die Lösung: Man kann als Angestellter eine Woche Ferien verkaufen und bekommt in dieser Woche 2 Prozent mehr Lohn. Oder man kauft Ferien dazu – und bezahlt diese mit 2 Prozent seines Lohns. In der zweiten Zusatzwoche werden dann weitere 2 Prozent des Lohns fällig. Die Untergrenze ist gesetzlich bedingt bei vier Wochen festgelegt, die eingezogen werden müssen. Die Obergrenze liegt zwecks Planungssicherheit bei sieben Wochen, die eingezogen werden können, falls gewünscht.

Benefits mit Bedingungen

Daneben gibt’s unter Vetterli einen ganzen Katalog weiterer Benefits. Für die Mobilität bietet man den Angestellten Reka-Checks mit 20 Prozent Rabatt, eine Beteiligung am ÖV-Abo steht ebenfalls kurz vor der Einführung. Und für Autofahrer gibt’s kostenlose Parkplätze, einen Flottenrabatt und Ladestationen für E-Autos. Weiter bekommen alle Mitarbeitenden natürlich einen kostenlosen Internetanschluss für zuhause und vergünstigte Mobile-Abos.

Über dem Zürcher Büro gibt’s ausserdem ein Fitnesscenter, die Firma übernimmt 100 Prozent der Abokosten. Und mit dem Programm «iWay Xund» will man die Belegschaft zu einer gesünderen Ernährung animieren und offeriert kostenlos saisonale und regionale Früchte im Büro. Für den Lunch arbeitet iWay mit dem Lieferdienst Tom Tasty zusammen, über welchen Mikrowellen-Menüs in Topqualität bezogen werden können. Für die Mitarbeitenden kostet das Menü letztlich etwa 12 Franken.


Kleiner Fun Fact, der Benefits wie den Bezug von iWay-Services (z.B. Webhosting) und das Fitness-Abo betrifft: Diese knüpft man an symbolische Bedingungen. Für iWay-Dienste verlangt die Firma etwa den monatlichen «Hygiene-Franken», damit die Services nicht einfach von allen bezogen werden und doch ungenutzt bleiben. Und das Fitness-Abo wird an die Bedingung geknüpft, dass man mindestens 40 Mal pro Jahr ins Training geht. Ebenfalls im weitesten Sinne die Gesundheit betreffend sind laut Vetterli «die hervorragenden Sozialleistungen», die man für die Angestellten übernimmt.

Zu den weiteren Benefits gehören die Möglichkeit zur Mitnutzung der fixen Plätze im ZSC-Lions-Stadion an Top-Lage und kostenlose Tickets für Bliss-Konzerte – iWay ist sowohl Sponsor des Zürcher Eishockeyclubs als auch der Ostschweizer Acapella-Truppe. Und Tierhalter dürften sogar den vierbeinigen besten Freund mit ins Büro bringen.

«Wir sind Nerds»

Immer wieder nennt Vetterli im Gespräch das Prinzip der vier Ms – «man muss Menschen mögen». Und allerspätestens, nachdem man etwas nachgebohrt hat, nimmt man ihm wirklich ab, dass es sich hierbei nicht um eine Floskel handelt.

Das spiegelt sich beispielsweise in der Treue der Mitarbeitenden wider: «Unsere Angestellten Nummer eins und zwei sind noch heute im Unternehmen und wir haben einige weitere Leute, die schon zehn bis 20 Jahre bei uns arbeiten», wie er mit einer spürbaren Freude zu Protokoll gibt. «Und, fast mein grösster Stolz: Nicht nur ich, sondern auch ein paar weitere Mitarbeitende von uns haben iWay bereits einmal verlassen und sind zurückgekommen. Irgend­was muss also da sein, das sie bei uns hält.»


Von der Hemdsärmligkeit über den Fokus aufs Menschliche und die Faszination für Technologie bis hin zur kompromisslosen urschweizerischen Mentalität, die man sowohl gegen innen wie auch gegen aussen leben will – das alles macht die «iWay-DNA» aus, wie Vetterlis Aussagen zu entnehmen ist. «Wir sind nicht immer perfekt organisiert, aber wir lieben, was wir tun. Wir sind Nerds. Das muss man aber auch mögen – wer einfach nur in seiner kleinen Box arbeiten will, wird sich bei uns letztlich wahrscheinlich nicht wohlfühlen.» (win)
iWay – zum Unternehmen
Der Internet- und Telefonieprovider iWay wurde 1995 gegründet und feiert 2025 damit seinen 30. Geburtstag. Seit 2017 gehört das Unternehmen zum Energieversorger St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke (SAK). Neben den Internet- und Telefondienstleistungen bietet iWay Cloud- und Datacenter-Lösungen aus dem eigenen Datacenter in der Schweiz an. Als mittelständisches Unternehmen im umkämpften Schweizer Telco-Markt will sich iWay als persönliche, transparente und klar Schweizerisch geprägte Alternative positionieren.


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