Einem Bericht der "
New York Times" zufolge hat
Google 14 Prozent von Anthropic übernommen. Anthropic ist ein vielbeachtetes Start-up im KI-Bereich und steht unter anderem hinter dem KI-Modell Claude. Laut der "New York Times", die sich auf Gerichtsdokumente beruft, hat Google insgesamt 3 Milliarden Dollar in das Unternehmen investiert. Weitere 750 Millionen sollen in diesem Herbst in Form eines Darlehens folgen. Damit soll der Anteil von Google dann auf 15 Prozent steigen – das Maximum, das ein Teilhaber von Anthropic besitzen kann. Trotz des erheblichen Investments soll Google nur begrenzten Einfluss auf
Anthropic. Das Unternehmen besitzt weder Stimmrechte noch Sitze im Verwaltungsrat und stellt keinen Beobachter im Gremium. Ähnlich ist die Situation auch bei Microsoft und OpenAI, wobei die Investitionssumme hier bei 14 Milliarden Dollar liegt.
Die Investitionen von Google in Anthropic wurden im Rahmen eines US-Kartellverfahrens gegen Google öffentlich, in dem es darum geht, dass Google seine Monopolstellung im Bereich der Online-Suche unter anderem dadurch missbraucht hat, dass Apple jährlich über 20 Milliarden US-Dollar bezahlt wurden, um als Standardsuchmaschine auf dem iPhone voreingestellt zu bleiben.
Wie unter anderem "Thurrot"
schreibt, sei es fraglich, wie ein Konzern dieser Grösse wiederholt milliardenschwere Deals abschliessen kann, ohne sie gegenüber Investoren oder Regulierungsbehörden offenzulegen. Dies reihe sich in eine zunehmende Entwicklung ein, bei der grosse Tech-Unternehmen versuchen, Kartellvorschriften zu umgehen, indem sie KI-Startups finanzieren, die sie sonst möglicherweise direkt übernommen hätten.
(mw)