Nach der Verabschiedung des iSCSI-Standards durch das IETF interessieren sich viele Hersteller wieder für die Fibre-Channel-Alternative (FC). Eine federführende Rolle nehmen dabei
Cisco und
IBM ein, die daran arbeiten, iSCSI-fähige Speichergeräte zu entwickeln und bestehende Ethernet-Infrastruktur wie Switches und Router iSCSI-tauglich zu machen.
Aber auch klassische Anbieter von Storagelösungen wie
EMC und
Network Appliance haben bereits iSCSI-Speichergeräte auf den Markt gebracht oder angekündigt. Ein Fortschritt auf der Software-Seite konnte schliesslich im Juli verzeichnet werden, als
Microsoft begann, iSCSI-Treiber für Windows 2000, XP und 2003 Server zum Download bereitzustellen. Auch Novells NetWare 6.5 wird iSCSI-Unterstützung beinhalten.
Analysten zufolge lässt der ganz grosse Durchbruch von iSCSI aber dennoch weiter auf sich warten: Bevor die grossen Hersteller sich wirklich intensiv um die iSCSI-Integration in ihre Produktlinien kümmern werden, müssten Start-ups wie Nishan Systems, Stonefly Networks und Sanrad erst zeigen, dass hier tatsächlich ein Markt vorhanden ist.
IDC rechnet aber damit, dass das Marktvolumen von iSCSI bereits in vier Jahren auf rund 5 Mrd. Dollar anwächst und dasjenige von FC übertrifft. Die Analysten sind jedoch überzeugt, dass iSCSI FC nicht verdrängen, sondern ergänzen wird. So werde FC im Highend-Bereich weiter marktführend bleiben, während iSCSI in diesem Segment z.B. optimal geeignet sei, um FC-SANs in LANs, WANs und MANs zusammenzufassen.
Gleichzeitig werde sich iSCSI im KMU-Segment etablieren können: Die grossen Vorteile des neuen Standards, die günstigen Kosten und die vergleichsweise einfache Administration, würden SANs nämlich endlich auch für KMU interessant machen. (mva/sk)