Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas tat sich einiges. An der Messe, die am 11. Januar zu Ende ging, löste eine Ankündigung die nächste ab. Selbst Bill Gates und Carly Fiorina liessen es sich nicht nehmen, zu Keynotes anzureisen.
HP mit Apple
HP-Chefin Carly Fiorina hatte als grosse Neuigkeit eine Marketing-Partnerschaft mit
Apple zu verkünden. Künftig will HP Apples iPod in sein Vertriebsprogramm aufnehmen. Parallel dazu will man den Online-Shop iTunes bewerben, von dem künftige Kunden Musik erwerben sollen.
Das wäre eine Premiere, da HP bisher nur Produkte unter dem eigenen Namen verkauft hat. Sozusagen als Kompromiss wird HP den iPod nicht im traditionellen Apple-Weiss verkaufen sondern in Blau und zusätzlich das eigene Logo aufdrucken. HPs Pläne, einen eigenen Music-Player auf den Markt zu bringen, dürften damit ad acta gelegt sein.
Ab Herbst 2004 will
Hewlett-Packard zudem das Engagement im Home Entertainment-Bereich vorantreiben. Dann soll ein «Digital Hub» auf den Markt kommen, der als Server Geräte im Home Entertainment-Bereich vernetzt. An die Film- und Musikindustrie wird dabei auch gedacht. Denn Fiorina will den Urheberrechtsschutz durch die Integration von Digital Rights Management-Software gewährleisten.
Intel für Start-ups
Intel hat ebenfalls Pläne für das vernetzte Heim. Immerhin 200 Mio. Dollar will der Chiphersteller in Start-ups und Kleinunternehmen investieren, die sich in diesem Bereich tummeln. Die 200 Millionen legt der Chipriese in einen «Digital Home Fund». Das Geld soll für Firmen zur Verfügung stehen, die Hard- und Software für Verbraucherelektronik in Bereichen wie digitaler Musik, Fotos oder Filmen entwickeln.
Microsoft verbindet
Auch in Redmond hegt man grosse Pläne für die Heimnutzer von Unterhaltungsmedien. In seiner Pre-Show Keynote liess es Microsoft-Gründer Bill Gates an Visionen jedenfalls nicht fehlen. Zwar war erst vergangene Woche bekannt geworden, dass
Microsoft Windows CE für Smart Displays nicht weiterentwickeln wolle.
Aber dafür kündigte Gates an, das Konzept der Media Center-PCs werde künftig kräftig ausgebaut. Bereits Ende des Jahres sollen in den USA Settop-Boxen für den Fernseher als Streaming Clients zur Verfügung stehen. Mit deren Hilfe kann der Benutzer sich mittels WLAN Zugriff auf seine PC-Daten verschaffen (siehe auch S. 29). Passend dazu wurde dann auch gleich ein TV-Gerät präsentiert, das einen solchen Streaming-Client bereits integriert hatte.
Dells Druckerallianzen
Michael
Dell hatte ebenfalls Neuigkeiten zu verkünden. Speziell im Druckermarkt hat er ehrgeizige Pläne. Stolz verkündete er den erfolgreichen Abschluss zahlreicher Technologie-Partnerschaften mit Druckerherstellern wie
Xerox, Fuji,
Kodak und
Samsung. Details wie gemeinsame Produktangebote und Verfügbarkeit werden erst später bekannt gegeben.
Die im letzen Jahr erstmals in Zusammenarbeit mit
Lexmark als Dell-Eigenmarke angebotene Druckerlinie lief laut Michael Dell erfreulich gut an. Mit der Drucker-Offensive will Dell wohl besonders
HP Marktanteile abringen. 2002 hatte das Unternehmen den Verkauf von HP-Druckern eingestellt. Die beiden IT-Riesen hatten sich nicht über den Anteil Dells am Geschäft mit den margenträchtigen Verkaufsmaterialien einigen können. (ava)