Consumer Electronics Show: Viel Neues für Consumer

Die CES lockte 129’000 Besucher in nur vier Messetagen in ihre Hallen. Eine Auswahl der in Las Vegas präsentierten neuen Produkte.

Artikel erschienen in IT Reseller 2004/01

   

Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas legten sich die 2400 Aussteller bei der Präsentation neuer Produkte mächtig ins Zeug. Während der Messetage vom 8. bis 11. Januar wurden laufend Neuentwicklungen präsentiert. Wir haben einen kleine Kollektion daraus zusammengestellt.

Festplattenzwerg

Toshiba SDD lässt das neue Jahr klein angehen, sehr klein sogar. Gleich am ersten Messetag wurde stolz die «kleinste Festplatte der Welt» präsentiert. Sie bringt gerade noch 0,85 Zoll aufs Massband, hat also etwa die Grösse einer 2-Franken- Münze. Zwischen zwei und vier Gbyte finden darauf Platz. Gedacht ist der Winzling für den Einsatz in Mobiltelefonen, digitalen Kameras, Aufnahmegeräten, MP3-Playern oder externen Speichereinheiten.
«Mit unserer neuen Mini-Festplatte haben wir einen wichtigen technologischen Durchbruch geschafft», strahlt Susan Nowack, Marketingleiterin Toshiba SDD Deutschland. «Sie bietet mehr Speicherplatz für immer kleinere digitale Geräte und treibt die Annäherung von Computern und Consumer-Elektronik weiter voran.»
Erste Exemplare gibt es im Sommer, die Massenproduktion der Minifestplatten soll aber erst im Herbst ins Rollen kommen. Importeur für die Schweiz ist COS.

Plasmariese

Der südkoreanische Hersteller LG Electronics dagegen versuchte sich mit einem Grössenrekord. Er präsentierte auf der CES ein PDP (Plasma Display Panel) mit einer Bilddiagonale von 76 Zoll. Der Bildschirm ist 8,3 cm dick und schafft eine Auflösung von 1920x1080 Pixel.
Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis das Riesending die Sicht auf die Schweizer Berge verstellt, denn es soll erst Ende des Jahres auf den US-Markt kommen.

Virtuelle Tasten

Jeder PDA-Benutzer hatte wohl schon mehr als einmal einen Krampf in der Hand, wenn er versuchte wahlweise Daten mit einem Keyboard mit Tasten kleiner als die eigene Nasenspitze oder gar mühsam per Stift einzugeben. iBIZ Technology will mit dem «Virtual Laser Keyboard» dieses Problem aus der Welt schaffen. Per Laser wird die Tastatur schlicht auf eine ebene Fläche projiziert. Infrarot-Sensoren erfassen die Fingerbewegungen des Tippenden und erkennen so die Tastenanschläge.
Der Projektor wiegt mit 60 Gramm weniger als eine angebissene Tafel Schokolade, ist gerade mal so gross wie ein währschaftes Feuerzeug und seine Akkus versorgen ihn mit Strom für drei bis vier Stunden.
Momentan können sich Palm- und PocketPC-Nutzer im Tippen auf Rot projizierten Tasten üben. Auch für Laptops und Windows-PCs ist das Keyboard kompatibel. Im vierten Quartal sollen erweiterte Varianten mit Bluetooth und Infrarot-Port auf den US-Markt kommen, die dann auch daumenkrampffreies SMS-Schreiben am Handy möglich machen.

Windows für den Fernseher

Auch Microsoft liess natürlich auf der CES von sich hören. Bill Gates liess es sich nicht nehmen, höchstpersönlich sein neuestes Produkt zu präsentieren, den «Windows Media Center Extender». Damit lässt sich der schnöde Fernseher im heimischen Wohnzimmer als Ausgabegerät für Xbox oder PC nutzen. Der Extender soll digitale Videos, Bilder oder Musik drahtlos von einem PC, auf dem das Media Center von Windows XP installiert ist, auf die Flimmerkiste übertragen.
Will man dasselbe von der Xbox aus machen, kommt der «Xbox Media Center Extender» zum Einsatz. Hergestellt wird die dazugehörige Hardware von HP, Dell und Gateway. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft 2004 sollen die Geräte in den Regalen der Händler liegen.

News für die Armbanduhr

Aber Microsoft hatte nicht nur für den heimischen Fernsehsofasitzer Neues zu bieten. Auch an das Handgelenk des vielreisenden Managers wurde gedacht: Die Spot-Uhr erlebte ihre US-Markteinführung. Diese war eigentlich schon für das letztjährige Weihnachtsgeschäft angepeilt. An der verzögerten Markteinführung ist diesmal allerdings nicht Microsoft selbst, sondern Chip-Lieferant National Semiconductor schuld, der noch technische Änderungen vorzunehmen hatte.
Spot steht für «Smart Personal Object Technology». Mittels UKW-Frequenzen werden beispielsweise Nachrichten oder Verkehrsinformationen auf die Uhr übertragen. Der Träger kann je nach Ausstattung auch Termine am Handgelenk verwalten oder To-do Listen führen. Hersteller der Uhren sind Fossil und Suunto. (ava)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER