Für einen nicht näher bezifferten Millionenbetrag hat sich
Swisscom IT Services in den Bereich der Kranken- und Unfallversicherungen eingekauft: Der Berner IT-Dienstleister hat die Entwicklungsfirma E4Life übernommen. E4Life beschäftigt vier Mitarbeitende und ist eine im Jahr 2001 gegründete IT-Tochter der Berner Krankenkasse KPT. «E4Life wurde mit dem Ziel gegründet, die Plattform Carelife für Personenversicherungen aufzubauen», sagt Stephan Wilms, Leiter Finanzen & Controlling bei KPT. Die Krankenkasse wird sich jetzt als Pilotkunde für die Weiterentwicklung und Integration der beiden Software-Lösungen Valsana von BBT Software und Carelife durch Swisscom IT Services zur Verfügung stellen, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Diese soll bis ins Jahr 2006 abgeschlossen sein. Langfristig ist das Ziel von Swisscom IT Services natürlich, die jetzt erstandene Software bei so vielen Versicherungen wie möglich als Ersatz für bestehende Kernapplikationen einsetzen zu können.
Outsourcing im gleichen Zug
Im gleichen Zug wurde auch noch der Abschluss eines Outsourcing-Deals zwischen
Swisscom IT Services und der Krankenkasse KPT angekündigt: Der Berner IT-Dienstleister wird demnach langfristig die ganze IT-Infrastruktur, die aus Informatik, Netzen und Telefonie besteht, für KPT betreiben. Zum Ende dieses Jahres werden somit nicht nur die vier Mitarbeitenden von E4Life, sondern zusätzlich noch alle IT-Mitarbeitenden von KPT zu Swisscom IT Services wechseln. Damit wird die Swisscom-Tochter alle wichtigen Leute an Bord haben, die über Erfahrung mit der zugekauften Versicherungsplattform verfügen. «Die Vereinbarung über die Auslagerung der KPT-Informatik an Swisscom IT Services ist Bestandteil des Partnerschaftsvertrags mit KPT und BBT», kommentiert Swisscom-Sprecher Sepp Huber.
Günstiges Angebot wahrscheinlich
Nach Auskunft von Wilms hätten sich zwei weitere grosse Outsourcer sehr stark für den Kauf von E4Life – und vermutlich auch den damit in greifbare Nähe rückenden Outsourcing-Deal bei KPT – interessiert, mit denen man auch intensive Diskussionen geführt habe. «Swisscom IT Services hat aber am besten überzeugt», so Wilms.
In diesem Sinne kann wohl davon ausgegangen werden, dass die Berner einen verhältnismässig hohen Preis für E4Life bezahlt und der Krankenkasse KPT ein günstiges Outsourcing offeriert haben. Laut Wilms sei auch die räumliche Nähe ein Faktor gewesen, der für
Swisscom IT Services gesprochen habe. Zwischen KPT und Swisscom dürften allerdings allein schon aufgrund der Tatsache, dass KPT die frühere Krankenkasse des Bundes ist, gute Kontakte bestanden haben. (bor)