Outsourcing-Potential Mittelstand

Kleine und mittlere Betriebe haben erkannt, dass Outsourcing zu einem wichtigen Faktor geworden ist, um auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/18

     

«Do what you can do best, outsource the rest.» Das klassische betriebswirtschaftliche Optimierungskonzept hat bis heute nichts an seiner Aktualität verloren. Während das Thema Outsourcing und internationale Auslagerung im Umfeld von Grossunternehmen längst zur Tagesordnung gehört, der Trend gar schon wieder Richtung Insourcing geht, soll jetzt auch der Mittelstand definitiv von der Outsourcing-Welle erfasst worden sein. Dies geht zumindest aus einer Studie des Pariser Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Pierre Audoin Consultants hervor. Bis 2007 soll nach deren Angaben alleine der Mittelstand weltweit für Outsourcing-Aktivitäten 4000 (!) Milliarden Euro ausgeben.

Die Kassen klingeln

Dass auch in der Schweiz immer mehr mittelständische Unternehmen vor allem einzelne Bereiche auslagern, bestätigt eine von IT Reseller durchgeführte, nicht repräsentative Umfrage bei verschiedenen Outsourcing-Anbietern. Besonders der Dienstleistungssektor, gefolgt von der Industrie und dem Handel, scheint hierzulande offen für Outsourcing-Projekte zu sein. Ein Drittel der befragten Anbieter konnte von 2003 auf 2004 einen Umsatzanstieg von bis zu zehn Prozent, ein Drittel bis zu 20 Prozent und ein weiteres Drittel von mehr als 20 Prozent verzeichnen. Tendenz weiterhin steigend. Ein Drittel rechnet in diesem Jahr mit einer Steigerung des Umsatzes mit Outsourcing-Dienstleistungen von mehr als 10 Prozent, zwei Drittel gar mit mehr als 15 Prozent. Ein lohnendes Geschäft also.

Outsourcing ja, aber...

So lukrativ das Geschäft auch ist, bis die Unterschrift unter einen Outsourcing-Vertrag gesetzt wird, braucht es Zeit und vor allem noch viel mehr Geduld. Zwar profitieren die Anbieter vom Kostendruck, steigenden Sicherheitsanforderungen und Qualitätsansprüchen, denen die Unternehmen ausgesetzt sind respektive gerecht werden müssen. Auf der anderen Seite stehen aber auch Faktoren, die die positiven Tendenzen hemmen. Daniel Tscharner, Business Development Manager bei Atos Origin, nennt zwei Gründe: «Angst vor Abhängigkeit und der Verlust von Flexibilität.» Ein nicht genannt sein wollender Umfrageteilnehmer schliesst diese vorsichtige Haltung von Seiten der Kunden auf fehlendes Know-how und auf mangelndes Vertrauen in die Anbieter zurück. Es gäbe noch immer genügend schwarze Schafe, die Kunden mit scheinbar lohnenden Outsourcing-Verträgen über den Tisch ziehen.
So oder so. In Zukunft wird der Mittelstand nicht darumherumkommen, sich mit neuen Anwendungen und Technologien auseinanderzusetzen. Und auf die Anbieter indes wartet noch etliches an Aufklärungsarbeit. Denn klar definierte und in einzelne Funktionselemente gegliederte Kosten von selektiven Outsourcing-Diensten würden gerade den mittelständischen Unternehmen helfen, die ITK-Kosten jederzeit bewerten und vergleichen zu können. (pbr)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Was für Schuhe trug der gestiefelte Kater?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER