Letztes Jahr sorgte vor allem ein Preisträger an der Verleihung der Disti-Awards für Aufregung: Mit
Engelberger Photo en gros gewann in der zweiten Kategorie eine Firma, die mit dem, was man unter Value Added Distribution versteht, sicher nichts am Hut hat. Zum besseren Verständnis sei an dieser Stelle erwähnt, dass bis zum letzten Jahr die zweite Disti-Kategorie mit dem Übertitel «VADs/Software- und Spezialdistributoren» historisch gewachsen und über die Jahre zu einem Sammeltopf von Distis unterschiedlichster Couleur wurde: Jeder, der nicht zu den Broadlinern gehörte und weder eine Herstellervertretung noch ein Komponentendistributor war, wurde in dieser Kategorie eingeteilt. So kam es, wie es kommen musste: Die Vergleichbarkeit war nicht mehr gegeben und entsprechend forderten die Vertreter der Value Added Distributoren (VADs) mit Recht eine eigene Kategorie, ganz nach dem Motto, man solle nicht «Äpfel mit Birnen vergleichen».
Doch wie definiert sich ein VAD eigentlich und wohin mit den Firmen, die vorher in dieser Kategorie eingeteilt waren?
Was ist ein Mehrwert?
Die Antwort auf die erste Frage ist nicht so einfach, wie man auf den ersten Blick meinen könnte. Was ist ein Value Add, ein Mehrwert, eigentlich?
Die Redaktion schaute sich aus diesem Grund alle Distributoren, die am Disti Award gelistet wurden, näher an und kam schliesslich zu folgender Definition: Ein VAD muss Zusatzdienstleistungen wie Support, Beratung, Schulung oder Installationshilfe anbieten. Letzteres erscheint uns besonders wichtig: Ein VAD hilft nach unserer Auffassung seinen Händlern in Projekten, also beim Endkunden, wenn dies erforderlich ist. Bietet ein Disti zum Beispiel nur Schulung zusätzlich an, generiert aber den Grossteil seines Umsatzes mit dem Produktverkauf, so kann er nicht als VAD eingeteilt werden. Die Kategorie VAD enthält heute 22 Distributoren, vor einem Jahr waren es 50.
Da nun die 32 restlichen Firmen in eine andere Kategorie eingeteilt werden mussten, wir aber nicht eine fünfte Kategorie definieren wollten, wurden die Spezialisten zu den Herstellervertretungen genommen. Die dritte Kategorie heisst nun Spezialisten und Herstellervertretungen. In ihr kommen Firmen unter, die sich auf die Vertretung weniger Hersteller oder Marken, auf bestimmte Produktgruppen oder auf spezielle Anwendungsbereiche (z.B. Storage, Security, Zubehör, Software) beschränken, aber keine Dienstleistungen wie ein VAD anbieten. (mh)