Ein weiteres IT-Jahr geht zu Ende Zeit für eine Rückschau. 2005 war geprägt von Aufräumarbeiten. Ein Teil davon waren zahlreiche Massenentlassungen: Je 15'000 Stellen bei
HP und
IBM, 25'000 bei Eastman
Kodak, 5000 bei
Oracle, 2500 bei
Siemens, 1000 bei
Novell um nur die grössten Brocken zu nennen. Weiter hat HP Carly Fiorina den Laufpass gegeben, und ein neues Partnerprogramm ist Ausdruck dafür, dass der Channel vermehrt in die Pflicht genommen werden soll. Ob man als Händler damit zufrieden ist, sei dahingestellt. Unabhängig davon musste sich jeder Händler spätestens dieses Jahr die Frage stellen, wie er künftig sein Geld verdienen will. Einige Anregungen dazu finden Sie im Gespräch am IT Reseller VAR-Roundtable ab Seite 36. Der Vollständigkeit halber sei hier noch erwähnt, dass der neue Chef von HP Schweiz, Urs Fischer, innerhalb der Organisation jeden Stein umdreht und «faule Eier» nicht mehr duldet. Die Massnahmen werden vielleicht kurzfristig für Unruhe sorgen, auf lange Sicht sind sie aber der einzige Weg, um bei Mitarbeitern und Partnern Vertrauen und Verlässlichkeit zurückzugewinnen.
Nicht überall haben die Aufräumarbeiten Erfolge erzielt, wie unsere Recherchen diesen Sommer über die Unruhen im Channel nach der Übernahme von Peoplesoft durch Oracle ergeben haben. Ebenfalls nicht nur von Erfolg gekrönt war die Integration von
Symantec und
Veritas in der Schweiz. Unsere Nachforschungen zu diesem Merger haben nämlich ergeben, dass diese Übernahme den unfreiwilligen Verlust von einigen Mitarbeitern zur Folge hatte. Zu guter Letzt seien an dieser Stelle noch die Distis genannt, die gezwungen waren, ihrem Geschäft durch eine Reorganisation neuen Schwung zu verleihen.
Obwohl dieses Jahr viele die Hausaufgaben gemacht haben, bin ich skeptisch, ob die Aufräumphase damit abgeschlossen ist. Die steife Bise im rauen Konjunkturklima wird der IT-Industrie auch noch nächstes Jahr entgegenwehen.
Markus Häfliger
Chefredaktor