Intel fördert Anpassungsfähigkeit

Letzte Woche hat Chip-Gigant Intel in Baden auf der Channel Conference den Schweizer Partnern das neue, flexiblere Channel-Programm vorgestellt.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/10

     

Intel Reseller und Channel Manager Stefan Tritscher (Bild) richtete sich an der Channel Conference in Baden in erster Linie an Assemblierer und Händler. Die acht Schweizer Unternehmen, die bisher dem Premier-Provider-Programm angehörten, wurden bereits separat informiert.
Das neue Partner-Programm soll, so Trietscher, insbesondere den Umstieg auf neue Technologien wie etwa die noch in diesem Sommer zu erwartenden Core-2-Duo-Prozessoren erleichtern. Das neue Channel-Partner-Programm hat weltweit eine einheitliche Infrastruktur. Dazu gehören Online-Kurse und individuelle Schulungen zur Verbesserung des technischen Wissens und der unternehmerischen Qualifikation. Die neuen Logos zeigen das Mass der Zusammenarbeit. «Dass in allen Logos das Wort Partner hervorgehoben wird, zeigt unser Commitment zum Channel. Von den Channel-Partnern erwarten wir anderseits, dass sie uns nicht nur als Lieferanten, sondern auch als Partner sehen», meint Tritscher.

Drei Stufen

Das neue Programm kennt drei Partner-Stufen: Premier, Associate und Registered. Channel Partner Premier ersetzt das bisherige Premier-Provider-Programm. Die Zugehörigkeit zu dieser obersten Stufe basiert auf dem Verkaufsvolumen und qualitätsbezogenen Kriterien. Die zurzeit acht Schweizer Premier-Mitglieder haben Zugang zu den besten Teilen des Programms, etwa zu einem Intel Channel Account Manager für den persönlichen Support vor Ort oder zum Business Development Funds. Dazu kommt die E-Mail-Benachrichtigung mit direkten Links auf neue Downloads oder Updates.
Den weitaus grössten Teil der Intel-Partner stellen in der Schweiz indes Händler und Assemblierer, die nun Channel-Partner-Associate-Mitglieder werden. Dafür sollten sie jährlich mindestens 50 Systeme verkaufen.
Zwei Mal im Jahr werden Associates in den Channel-Konferenzen geschult und erhalten Informationen über Strategien und Technologien, ausserdem regelmässige Updates über die neue­sten Plattformen sowie Produktinformationen aus der Verkaufsniederlassung. Interessant ist für sie vor allem der optimierte Support im Garantiefall: Ersatzteile werden an Associate- Partner innerhalb von 24 Stunden geliefert, ohne dass das kaputte Teil vorher eingesandt werden muss.
Die rund 100 Schweizer Channel Partner Registered schliesslich sind kleinere Händler und Programmierer. Sie haben kostenlos Zugriff auf ­Online Ressourcen für Produktinforma­tionen, Werbeaktionen, Veranstaltungen, Schulungen und detaillierten Support. Ausserdem gibt es eine personalisierte Website und einen Newsletter mit Informationen und Links. Ein bestimmter Umsatz wird nicht verlangt. Die Registered-Mitgliedschaft ist jedoch die Voraussetzung, um bei entsprechender Qualifikation zum Associate aufsteigen zu können.

Start am 1. Juni

Die neue Programmstruktur tritt am 1. Juni in Kraft. Die bisherigen Partner werden entsprechend ihrem jetzigen Status übernommen. Wenn sie im Programm bleiben wollen, müssen sie allerdings online ihr Einverständnis mit den neuen Bedingungen erklären.
Ab Oktober wird der aktuelle Status der Associate-Mitglieder überprüft. Wer den Bedingungen nicht entspricht, wird für das kommende Jahr zum Registered-Mitglied zurückgestuft. «Das ist aber nicht gar so schlimm», meint Tritscher gegenüber IT Reseller, «sobald die Bedingungen erfüllt werden, kann die Associate-Mitgliedschaft jeden Monat wieder in Kraft treten. Zudem sollten die Bedingungen für unsere Partner eigentlich zu erfüllen sein. Zählen können wir allerdings nur Käufe bei den offiziellen Distributoren.»

Mittel gegen Graumarkt

In der Schweiz sind dies Tech Data, Ingram und Microtronica. Von Disti-Seite war im Gespräch zu hören, dass es Zeit wurde, dass Intel etwas unternimmt. Die Preisdifferenzen zwischen dem offiziellen Kanal und dem Graumarkt hat sich in letzter Zeit deutlich vergrössert. So meint etwa Jochen ­Pape, Sales Manager Schweiz/Österreich von Mircotronica, gegenüber IT Reseller: «In der Schweiz, wo es noch Zollkontrollen gibt und die Kunden stärker auf Sicherheit bedacht sind, ist das Problem noch nicht so akut. In Östereich jedoch, wo manchmal selbst offizielle Intel-Distis aus den Oststaaten Ware zu Dumpingpreisen anbieten, ist die Verlockung für die Kunden gross. Da kann uns das neue Programm helfen, sie bei der Stange zu halten.» (fis)


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